Mit Blick ins Tal
Dank des 20 Meter langen Beckens haben die Schwimmer das Gefühl, in die Weite der Natur hineinschwimmen zu können.
Die Toskana ist dem Bauherrn zur zweiten Heimat geworden. Hier verbringt er seinen Urlaub, wann immer es möglich ist, und hier will er sich auch langfristig ganz niederlassen. Er hatte das Wohnhaus hoch über dem Tal erworben, das genau seinen Vorstellungen entsprach. Vom Grundstück aus bietet sich ein herrlicher Ausblick ins Tal und weiter in die Landschaft.
Der Bauherr interessierte sich aber auch für technische Fragen, was die Ausstattung des Pools betrifft, und informierte sich über die zu erwartenden Betriebskosten. Joachim Hopp, der auch Mitglied im Technischen Beirat beim Bundesverband Schwimmbad & Wellness (bsw) ist, machte dem Bauherrn deutlich, dass eine Rollladenabdeckung eine erste und unverzichtbare Energiesparmaßnahme sein würde. „Diese sind in Italien gar nicht so üblich“, so der Architekt. Da auf der einen Seite die Nächte im Frühjahr und Herbst in der Toskana empfindlich kalt sein können, auf der anderen Seite der Bauherr eine lange Badesaison wünschte, stimmte er der Investition in eine Rollladenabdeckung zu.
Damit das Wasser bei sportlichem Schwimmen nicht zur Wellenbildung neigt, wurde auf der Längsseite eine Überlaufrinne geschaffen, die von den Umgangsplatten überdeckt wird. Durch den Betonkörper, der in den Hang hineingesetzt wurde, entstand automatisch genügend Raum, um unterhalb des Beckens einen Technikraum platzieren zu können. Am Kopf des Beckens ist die Rollladenabdeckung in einem Rucksackschacht eingebaut. Der Rollladenpanzer deckt die lange Wasserfläche in einem Stück ab. Nach dem Motto „In der Schlichtheit liegt die Schönheit“ wurde eine einfache Lösung gewählt, um den Schacht zu überdecken: Aus Edelstahlbalken wurde eine Platte gebaut, die mit Holzplanken überdeckt ist. Der Pool bezieht seine Attraktivität vor allem aus seiner ruhigen Eleganz, die sich in die umgebende Natur einbringt.
Seine Attraktivität resultiert aber noch aus einer anderen kreativen Idee. Über die Beckenauskleidung hatten sich die Beteiligten viele Gedanken gemacht. Schließlich wählte der Bauherr eine Auskleidung aus schwarzen Glasmosaiken, aber mit weißen Fugen. Durch die Wellenbewegung des Wassers entstehen interessante grafische Muster, die dem Poolwasser eine dreidimensionale Struktur geben. So entstehen je nach Lichteinfall geometrische Bilder und Reflexionen in vielen Farben. Und Kreativität findet Nachahmer: „Das Design dieser Poolanlage war so erfolgreich“, erzählt Joachim Hopp abschließend, „dass der lokale Poolbauer noch mehrere ähnliche Objekte in diesem Stil ausführen konnte.“
Planung & Realisierung
Joachim Hopp
Bülowstraße 66
10783 Berlin —Deutschland