Spezial: Becken-Leichtbau

Isolier-Hohlkammer-Bauelemente ermöglichen eine preiswerte und flexible Beckenkonstruktion – auch im Eigenbau.

Ein besonderes Schwimmbadbausystem setzt sich seit einigen Jahren immer mehr durch: Erstellung des Beckenkörpers nicht aus Kalksand-, Betonstein oder ähnlichem, sondern aus Isolier-Hohlkammer-Bauelementen (Schalungsstein).

Schwimmbadbau

Die Vorteile liegen auf der Hand, sowohl bei Ausführung durch den Schwimmbadfachbetrieb als auch im gut zu bewerkstelligenden Eigenbau:

  • Schnelle Aufstellung der Beckenform
  • Geringes Gewicht der Schalelemente
  • Jede Beckengröße, -form und Tiefe bis 2,0 m möglich
  • Optimale Isolierung, je nach Typ bis ca. 100 mm
  • Wegen hoher Maßgenauigkeit glatte Innenwände
  • Bei entsprechender Bewehrung freistehende Beckenwände bis 2,00 m Wandhöhe möglich.

Die Schalelemente werden mit senkrechten und waagerechten Eisen nach Angabe bewehrt und dann mit Beton verfüllt. Dies kann mit Ortbeton (auf der Baustelle angemischt) Schicht für Schicht erfolgen, zum Beispiel an jedem Wochenende 1 bis 2 Schichten – oder mit Pumpbeton in die fertig aufgestellte Beckenform.

Schwimmbadbausystem

Im letzteren Fall ist eine Erstellung des Beckenkörpers in rund 2 Tagen möglich. Da die Aufstellung und Bewehrung der Elemente von der Innenseite erfolgt, ist kaum Arbeitsraum notwendig (außer für Verrohrung), so dass schon hier Kosten für unnötigen Aushub und spätere Verfüllung gespart werden.

Die Auskleidung des erstellten Beckenkörpers erfolgt mit:

  • entweder nach Maß gefertigten Einhängefolien oder
  • Auskleidung mit beispielsweise 1,50 mm PVC-Dichtungsbahnen vor Ort, die allerdings nur von Fachbetrieben – faltenfrei – verlegt werden sollten.

In jedem Fall soll unter der Folie eine Vlieslage sowohl an den Wänden als auch am Boden zur Aufnahme von minimalen Unebenheiten sowie auch als Trennlage zwischen Wandelementen und Auskleidung erfolgen.

Schwimmbadbaustelle

Der konventionelle Einbau von Treppen ist bei Auskleidung vor Ort üblich, bei vorgefertigten Auskleidungen können serienmäßig Treppenelemente in verschiedenen Größen und Figuren angesetzt werden.

Zu beachten ist bei Wahl der Beckenform, dass zur Vermeidung von Wärmeverlusten jede Wasserfläche abgedeckt wird und dies am einfachsten geschieht, wenn durch die geometrische Beckenform mit einer fest installierten Aufrollvorrichtung gearbeitet werden kann. Es muss daher die mögliche Parallelverschiebung beachtet werden, das heißt Anordnung der Welle auf der breitesten Seite und Bedienung zur schmaleren Seite hin, wenn es sich nicht um ein Rechteck oder ähnliches handelt.

Bei Hallenbädern ist es auch möglich, auf den Betonkern der Beckenwand die Decke des Beckenumfangs aufzulegen, um auch dieses statische Problem einfach zu lösen.

Ein gegossener Fußboden im Hallenschwimmbad hat die Tendenz, auf der Hinterfüllung des Beckens abzusacken, wenn er nicht unterstützt wird. Auch ein möglicher Technikkeller in der Beckenverlängerung lässt sich so erstellen.

Mit dieser preiswerten Beckenkonstruktion erhält man ein stabiles, dichtes Schwimmbecken, was bei Auskleidung mit dicker Gewebefolie 20 – 25 Jahre problemlosen Badespaß ermöglicht.

Dipl. Ing. Joachim Fraatz
„Dieses Schwimmbadbausystem findet immer mehr Anhänger“. Dipl. Ing. Joachim Fraatz

Wenn dann die Folie unansehnlich wird, ist eine neue Beckenauskleidung möglich. Bei vorgefertigten Einhängefolien ohne Gewebeverstärkung liegt die Lebensdauer erfahrungsgemäß bei 10 – 14 Jahren, dafür sind sie auch wesentlich preiswerter und werden nur ausgehängt aus dem Profil und die neue Folie wieder eingehängt bei entsprechend warmem Wetter.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 33 des pool Magazins erschienen.

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