Gläsernes Kunstwerk

Zum Topdesign der Schwimmhalle passte kein gewöhnliches Schwimmbecken. Die Lösung: ein Glaspool.

Ein so außergewöhnliches Wohnhaus hatte Michael Löffler schon lange nicht mehr gesehen. Direkt am Ostseestrand gelegen bietet sich dem Bauherrn nicht nur ein herrlicher Ausblick auf das Wasser der Ostsee. Vor allem im Innern weiß das Anwesen zu beeindrucken: Weiß ist die dominierende Farbe, Edelstahl und Glas sind die bestimmenden Materialien.

Spiegel lassen die Räume transparent wirken, schaffen aber auch interessante Reflexionen und Doppelbilder. Betrachter wissen in den ersten Minuten nicht, wohin sie zuerst schauen sollen. Als Ergänzung dieses einzigartigen Anwesens plante der Bauherr nun, auf dem Grundstück eine solitär stehende Schwimmhalle zu errichten, die im selben extravaganten Stil ausgestattet sein sollte.

Pool
Foto: Bernhard Becker

Für die Planung und Realisierung hatte er Michael Löffler vom bsw-Poolbauunternehmen Neugeboren aus Bargteheide hinzugezogen. Die Gebäude, zu denen auch noch ein Nachbarhaus gehört, sind miteinander verbunden. Nach den Vorgaben des Bauherrn sollte die Schwimmhalle den gleichen transparenten Charakter bekommen wie das Wohnhaus und durch ein außergewöhnliches Design beeindrucken.

Das Wasser des Schwimmbeckens bildet heute eine Linie mit der Mole der Ostsee. Was hier für eine Schwimmhalle von Michael Löffler und dem Architekten Jörn Jahnke realisiert wurde, ist bestaunenswert. Den Vorgaben des Bauherrn entsprechend ist die Halle in Weiß gehalten und mit viel Glas ausgestattet.

Die ausgeklügelte Dachkonstruktion wird von Hochglanz-Aluminiumlamellen be­deckt. Bodentiefe Glasschiebeelemente öffnen sich auf Knopfdruck und geben den Blick frei auf die Ostsee. Eine transparente Architektur, wie sie schon nicht mehr steigerungsfähig ist. Im Inneren sind Glas und Metall die prägenden Materialien.

Hallebad
Das Schwimmbecken mit Glasaufsatz sorgt dafür, dass das Wasser im Raum stark wahrgenommen wird.
Foto: Bernhard Becker.

Auffällig ist auch die große Anzahl an Buddhas im Raum. Die Sammlung ist eine Liebhaberei des Bauherrn, der davon eine stattliche Anzahl besitzt. Die beste Adresse für Buddhas und andere asiatische Kunstwerke, verrät er im Gespräch, ist die Mikado Asiatica in Hamburg, die u.?a. auf den Import von Buddhas spezialisiert ist.

Was das Schwimmbecken selbst betrifft, waren sich alle Beteiligten sofort einig: Ein konventioneller Pool, beispielsweise aus Beton und mit Fliesenauskleidung, würde zu diesem Raum nicht passen. Und viele andere Beckenkonstruktionen ebenso wenig.

Michael Löffler machte deshalb einen anderen Vorschlag: Ein PVC-Becken mit einem zweiseitigen Glasaufsatz würde am ehesten den Design­ansprüchen des Bauherrn gerecht werden. Ein solches Schwimmbecken hatte der PVC-Beckenhersteller KWS auf der letzten aquanale in Köln gezeigt.

Der Pool besticht vor allem durch seine transparente Optik. Dank des Glases ist das Wasser nicht hinter Wänden versteckt, sondern sichtbar in seiner vollen Schönheit und mit allen Licht- und Farbenspielen im Raum präsent.

Elegant läuft das Wasser über die Glaskante in eine tiefer gelegte Rinne und LED-Scheinwerfer hüllen es in ein Farbenmeer, das den ganzen Raum erfüllt. Dieses Schwimmbecken begeisterte den Bauherrn, und der Auftrag wurde erteilt.

Das 9 m x 4,50 m große PVC-Becken ist in bewährter KWS-Qualität gefertigt und verfügt über einen zweiseitigen Glasaufsatz, der 45 cm über Fußbodenniveau ragt. Das Wasser läuft über die Glaskante in die darunterliegende Überlaufrinne, die mit Steinen bedeckt ist.

„Lange wurde diskutiert“, erzählt Michael Löffler, „ob für die Scheiben Echtglas oder Plexiglas genommen wird.“ Der Bauherr entschied sich letztendlich für Plexiglas, weil die Verbindungen zwischen den Scheiben nahtlos ohne sichtbares Verbundmaterial ausgeführt werden konnten.

Auch sonst verfügt das Schwimmbecken über eine hochwertige Ausstattung. Dazu gehören: Unterflur-Rollladenabdeckung, Gegenstrom- und Massageanlage, Nackendusche, fünf Farb-LED-Scheinwerfer und zwei Unterwasserlautsprecher.

Die sopra-Schwimmbadtechnik, die im Untergeschoss des Hauses eingebaut ist, würde jedem Hotelpool zu Ehren gereichen. Die Anlage arbeitet automatisiert, sodass der Bauherr kaum Zeit für die Wasserpflege und Bedienung aufwenden muss. Über eine Wendeltreppe gelangt man ins Untergeschoss. Neben dem Schwimmbecken verfügt die Anlage über eine respektable Wellnessausstattung.

Während die Sauna in der Schwimmhalle selbst platziert ist, wurde im Verbindungsgang zwischen Wohnhaus und Schwimmhalle ein Dampfbad untergebracht, das auch als Hamam genutzt werden kann.

Sehr aufwendig ist auch die Herget-Lüftungstechnik ausgelegt. Um die vielen Glasscheiben und die Dachkonstruktion beschlagsfrei zu halten, wurde eine hochwertige Komfort-Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung eingebaut, sodass auch bei starker Sonneneinstrahlung angenehme Klimabedingungen in der Schwimmhalle herrschen.

Dank der Steuerungstechnik kann der Bauherr alle Funktionen in der Schwimmhalle und am Pool kontrollieren und jederzeit korrigieren. Ein perfektes Baderefugium, das nicht nur durch das außergewöhnliche Design zu überzeugen weiß.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 51 des pool Magazins erschienen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert