Die Skimmer-Klappe

Funktioniert die Klappe Ihres Skimmers noch richtig? Nur so gibt es sauberes Badewasser!

Bei der Überlaufrinne wird durch ein besonderes System der Niveauregulierung ein natürlicher Überlauf in die Rinne erreicht, der für eine gute Oberflächenreinigung sorgen soll.

Hierzu gehören dann ein Auffangbehälter und andere Einrichtungen, die beim Privatbad insgesamt durchaus 10.000 Euro und mehr an zusätzlichen Kosten verursachen.

Pool
Pool mit Edelstahl-Skimmern

Der Oberflächenabsauger hat dagegen eine bewegliche Klappe, die sich auf die Höhe des Wasserspiegels selbsttätig im Filterbetrieb einschwimmt und dadurch ebenfalls die Absaugung einer dünnen Wasserschicht an der Oberfläche des Beckens bewirkt.

Bei der Überlaufrinne wird das dünnschichtig überlaufende Wasser nicht beeinflusst, es planscht in einem Zwischenbehälter, aus dem die Pumpe das Wasser entnimmt.

Anders ist es bei Oberflächenabsaugern (Skimmern), da die Saugleitung der Pumpe hier direkt angeschlossen ist und eine andere Wirkung der Beckenströmung entsteht. Der im Verhältnis zur Rinne viel kleinere Oberflächenabsauger besitzt eine höhere Fließgeschwindigkeit an der Klappenkante.

Die Druckseite dagegen kann konstruktiv beeinflusst werden, wie beispielsweise Hochdruckreiniger mit 80-100 bar bekannt sind.

Als in den 60er Jahren mehr private Schwimmbäder gebaut wurden, waren die preiswerteren Oberflächenabsauger (Skimmer) im Gegensatz zur Rinne schon eine kleine Sensation.

Inzwischen ist schmerzliche Tatsache, dass ein großer Teil der Hersteller entweder nicht mehr existiert oder seinen Produktionsbereich völlig geändert hat und nicht das kleinste Ersatzteil mehr liefert.

So müssen wir es immer wieder erleben, dass für die verschiedensten Skimmermodelle keine Siebkörbe, Blenden, Abdeckungen oder gar Skimmerklappen lieferbar sind. Die Schwimmbadbesitzer verzichten dann gedankenlos auf die ihre Meinung nach nicht so wichtige Skimmerklappe, bis dann Monteure bei irgendwelchen Routinearbeiten dies entdecken.

Aber die Skimmerklappe hat eine ganz wichtige Funktion, nämlich die Begrenzung des strömenden Wassers auf eine millimeterdünne Schicht.

Erreicht werden soll damit, dass eine dünne Wasserschicht mit hoher Geschwindigkeit bewegt wird, also auch schwere Fremdstoffe schnell von der Oberfläche abgesaugt werden, ehe sie bis zum Boden durchschwabbeln.

Am Boden ist ihre Beseitigung mit Bodensauggeräten oder Bodensaugautomaten kein Problem. Nur bis sie von der Oberfläche dort ankommen, saugen sie sich allmählich voll.

Dieser unappetitliche, mehrtägige Schwebezustand bis zum Boden stört. Gerade bei Erstfüllung in jedem Frühjahr kennt jeder Schwimmbadbesitzer dieses Problem und er frohlockt erst dann, wenn die Wasserhöhe die Funktion des Skimmers wieder gewährleistet.

Jedoch ist bei fehlenden Skimmerklappen nur eine müde Strömung an der Oberfläche festzustellen und die Wirkung einer Skimmerklappe lässt sich leicht bei einem gefüllten Becken mit einem davor gehaltenen Stück festem Papier/Pappe/Folie demonstrieren, wenn man dieses rund zwei bis drei Millimeter unter dem Wasserspiegel vor die Skimmeröffnung hält.

Sofort erhöht sich rasant die Wasserbewegung im Skimmerbereich von etlichen Quadratmetern und Schwebeteilchen werden zwangsläufig wesentlich schneller und sind erfreut, endlich in den Skimmerkorb zu gelangen.

Die Kunden sind dann immer verblüfft und es ist nachhaltig demonstriert, dass die Skimmerklappe kein Zierobjekt mit belanglosem Pendelmechanismus ist.

Inzwischen gibt es für fast jedes Fabrikat bei den bsw-Fachbetrieben Ersatzmodelle zu wirklich vertretbaren Preisen von rund 40 bis 80 Euro, notfalls kann auch eine Sonderanfertigung hergestellt werden.

Der Drehmechanismus lässt sich mit seitlichen Stiften, Schrauben oder auch angeschraubter oder angeschweißter Folie als Gelenk herstellen.

Eine wichtige Funktion der Skimmerklappe ist auch, dass bei ausgeschalteter Filteranlage diese nicht bis in das Becken zurückklappt, sondern im Bereich des Skimmergehäuses durch den Flanschrahmen gehalten wird.

Hier kann notfalls eine Lasche an der Oberkante im Becken angeklebt oder angebohrt werden. Schlägt die Klappe ins Becken zurück, können besonders bei Freibädern die abgesaugten Fremdkörper wieder ins Becken zurückschwappen.

Dort versinken sie schon nach kurzer Zeit über den schon genannten Schwebezustand bis zum Boden, da sie sich hinter der Skimmerklappe ausreichend mit Wasser vollgesaugt haben und die nötige Schwere zum Sinken besitzen.

Manche Kunden stört, dass die Klappe im Badebetrieb hin und her schlägt und ein Klappergeräusch entsteht. Während der Badezeiten sollte sowieso die Filteranlage laufen, sodass man diesem Problem leicht aus dem Wege gehen kann, da die Klappe dann durch die „Saugwirkung“ der Pumpe nach unten gezogen wird und gar nicht gegen den Rahmen schlagen kann.

Manchmal sind die Badezeiten jedoch willkürlich und das Schlagen der Klappe gegen die Halterung dann doch hörbar und man hat vergessen, die Filteranlage von Hand für die plötzliche Benutzungszeit einzuschalten.

Dann hilft es, wenn man die Halterung oder das Gegenstück zum Klappenanschlag mit Vlies oder anderen Dämmmaterialien von innen oberhalb des Wasserspiegels beklebt.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 25 des pool Magazins erschienen.

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