Ganzjähriger Genuss
Die Konstruktion des Pools als auch das Wellness-Badehaus bestechen optisch und durch technische Raffinessen.
Quadratisch, praktisch uninspiriert? Nicht so bei dieser Freibadanlage in Norddeutschland. Dass auch Freibäder technisch und gestalterisch sehr anspruchsvoll sein können, haben die Poolbauspezialisten von der bsw-Mitgliedsfirma Kühling & Hauers schon oft bewiesen. So auch bei dieser Anlage: einem Betonbecken mit Mosaikauskleidung und ungewöhnlicher Konstruktion.
Während zwei Seiten des Beckens von der Terrasse eingefasst sind, weisen die anderen beiden einen freien Überlauf über den Beckenkopf auf, wie sonst meist nur in südlichen Ländern gebaut wird. Das Wasser fließt über den Rand in ein Kieselbett, und erst darunter befindet sich die Überlaufrinne.
„Der Beckenkopf ist mit dem gleichen schwimmbadwasserbeständigen Naturstein belegt wie die umgehende Terrasse“, erklärt Kühling & Hauers Geschäftsführer Reiner Lietz. Interessant ist auch die Form des Pools, der sich bei einer Länge von 12 m und 6 m Breite stirnseitig auf 4,50 m verjüngt.
Geschickt wurde die Sopra-Schwimmbadtechnik mit Filteranlage und automatischem Desinfektionssystem unter der Terrasse des Badehauses verborgen. Denn das Badehaus und die Terrasse sind komplett unterkellert. Das Wasser fließt von den optisch verborgenen Rinnen durch einen Laubfänger in den Schwallwasserbehälter und von dort weiter zur Aufbereitungstechnik.
Zusätzlich zu den Unterwasserscheinwerfern ist das Becken noch mit Wasserattraktionen ausgestattet: ein Bodenquell, eine Massageanlage und die Gegenstromanlage stehen den Bauherren bei Bedarf zur Verfügung.
Die Abdeckung, die die Wasserfläche des ganzjährig und bei hohen Wassertemperaturen betriebenen Pools vollständig abdeckt, wurde geschickt unter einem Holzdeck verborgen. Der Vorteil: Das Holzdeck lässt sich leicht öffnen und der Rollladenschacht bequem reinigen. Der Rollladen ist mit Solarfunktion ausgestattet, so dass im Sommer eine Beheizung des Pools fast schon überflüssig wird.
Um auch im Winterbetrieb, wenn die Bauherren ihren Pool nutzen, wurde auf Komfort Wert gelegt. So ist die Terrasse mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, die verhindert, dass die Steinplatten vereisen können.
Doch der Pool ist noch nicht alles, was die Bauherren an Wellness-Ausstattung nutzen können. Denn im Badehaus ist außerdem ein kompletter Wellness-Bereich mit Whirlpool, einem Dampfbad mit Duftabruf, Finnischer Sauna und einem Ruhebereich untergebracht. Der Whirlpool kann dabei mit einer Besonderheit aufwarten: Das Wasser bleibt nicht so wie sonst üblich im Becken, sondern befindet sich in einem Auffangbehälter im Untergeschoss, wo es umgewälzt und mit einer Bayrosoft-Anlage desinfinziert wird.
Um den Whirlpool betriebsbereit zu machen, genügt ein Knopfdruck, dann schaltet ein Motorventil um, und die Wanne füllt sich mit Wasser. Der Whirlpool ist jetzt in den Umwälzkreislauf mit einbezogen, das Wasser läuft über die Rinne in den Schwallwasserbehälter und durch die Aufbereitungsstrecke. Nach dem Baden geht es den umgekehrten Weg, das Motorventil schaltet wieder um, Wasser fließt zurück in den Schwallwasserbehälter und wird nur intern umgewälzt.
Den Vorteil dieser Konstruktion erläutert Reiner Lietz: „Solange kein Wasser im Whirlpoolbecken ist, läuft die Lüftungsanlage nur im Standby-Betrieb, verbraucht also keine Energie. Erst wenn sich Wasser im Becken befindet, fährt die Anlage hoch und entfeuchtet den Raum. Der Whirlpool kann also mit geringen Betriebskosten gefahren werden, denn die Verdunstung ist damit ausgeschaltet.“
Die Entfeuchtungsanlage, ein Sopra-Kreuzstromwärmetauscher, verbraucht nur dann Energie, wenn der Whirlpool tatsächlich genutzt wird. Auch kann sich das Wasser kaum abkühlen, weil der Auffangbehälter wärmegedämmt ist. Auch die sehr schmale, halbrunde Schlitzschiene an den Fenstern ist eine Sonderanfertigung. Eine sinnvolle Technik, die nicht nur den Komfort für die Bauherren erhöht, sondern auch niedrige Kosten garantiert.