Unverzichtbarer Informationsbroker
Seit 2012 steht Dietmar Rogg als Präsident an der Spitze des Bundesverbands Schwimmbad & Wellness (bsw) Köln. Das Pool-Magazin sprach mit ihm über die aktuellen Aktivitäten des Verbandes.
Sehr geehrter Herr Rogg, das Jahr 2013 ist bald vorbei. Welche bsw-Aktivitäten standen im Vordergrund?
Wir haben insbesondere eine Vielzahl von Veranstaltungen und Gremiensitzungen organisiert und durchgeführt. Ein besonderer Höhepunkt waren sicher die 14. bsw-Infotage im Maritim Hotel Bonn.
Organisation und Durchführung dieser außergewöhnlichen bsw-Veranstaltung mit über 800 Teilnehmern stellen für uns immer eine riesige Herausforderung dar.
Natürlich kann man auch an diesem traditionellen bsw-Format immer wieder Optimierungen für Aussteller und Besucher vornehmen, gleichwohl war die diesjährige Veranstaltung sicherlich das Branchen-Highlight zu Beginn dieses Jahres.
Gehören Gremiensitzungen nicht zum Standardprogramm von Verbänden?
Auf den ersten Blick mag das stimmen. Gleichwohl müssen auch diese Veranstaltungen sorgfältig geplant und vorbereitet werden und sind somit keine Selbstläufer. Als Beispiel nenne ich nur unseren Technischen Beirat.
Dieses Expertenteam im bsw steht derzeit vor ganz besonderen Herausforderungen durch die europäische Normung privat genutzter Schwimmbäder und hat sich in diesem Jahr öfter als sonst getroffen.
Hintergrund: Derzeit läuft die Bearbeitung der eingereichten Einsprüche zu den ersten vorliegenden Entwürfen, die sich im Kern mit den allgemeinen Anforderungen einschließlich sicherheitstechnischer Anforderungen und Prüfverfahren für alle gängigen Beckenkonstruktionen beschäftigen.
Was bedeutet das für die Arbeit des Technischen Beirates konkret?
Der vorliegende Entwurf umfasst knapp 100 Seiten, die komplett durchgearbeitet werden mussten. Eventuelle Einsprüche, Korrekturen oder Ergänzungen sind dann schriftlich nach genau festgelegten formalen Spielregeln fristgerecht an das europäische Normungsgremium weitergeleitet worden.
Hier werden sie dann zusammen mit allen anderen international eingegangenen Einsprüchen derzeit auf europäischer Ebene beraten. Selbstverständlich sind die bsw-Normungsexperten dort auch vertreten.
Wie profitieren die bsw-Mitglieder von diesen Aktivitäten?
Zum einen sorgen unsere ehrenamtlich engagierten bsw-Experten dafür, dass dieser neue europäische Normungsprozess nicht über sein Ziel hinausschießt, sondern ein privates Schwimmbad auch in Zukunft für jeden Interessenten eine planbare und finanzierbare Investition bleibt. Zum anderen ist der bsw durch sein Engagement bei diesem Thema in der Lage, seine Mitgliedsunternehmen ständig auf dem Laufenden zu halten und aktuelle Unterlagen bereitzustellen.
Damit kann sich jedes Unternehmen rechtzeitig beispielsweise auf mögliche Änderungen entweder als Hersteller bei der Produktion oder als Schwimmbadbau-Fachunternehmen bei neuen Informationspflichten gegenüber seinen Kunden einstellen. Damit ist der bsw der unverzichtbare Informationsbroker für die Branche bei diesem Thema in Deutschland.
Reicht die Weitergabe von Informationen über Verbandsrundschreiben bei diesem komplexen Thema aus?
Das ist sicher nur ein Weg. Daher planen wir ab 2014 spezielle bsw-Seminare insbesondere für Schwimmbadbau-Fachunternehmen zu diesem Thema. Zudem sind wir beim fachlichen Rahmenprogramm der aquanale 2013 und der bsw-Lieferantenkonferenz 2013 auf die europäische Normung mit speziellen Vorträgen eingegangen und werden dies auch auf weiteren bsw-Tagungen weiterhin tun.
Im Übrigen hatten wir bereits während der zuvor besprochenen bsw-Infotage mit großem Erfolg vier kleine Workshops zum Thema veranstaltet.
Welche Schwerpunktthemen beschäftigten den bsw im Jahr 2013 zusätzlich neben dem Dauerthema europäische Normung?
Ganz ehrlich fällt mir die Auswahl bei unserem vielfältigen Aktionsprogramm schwer. Sicherlich gehört das umfassende Maßnahmenpaket vor und während der aquanale 2013 Ende Oktober dazu. Das begann mit der Planung des bsw-Messestandes, der Programmplanung für das Kölner Schwimmbad- und Wellness-Forum während der Messe oder unseren bsw-Aktivitäten bei der internationalen Besucherwerbung.
Zudem stand aber auch die Premiere des bsw-Konjunkturbarometers im Juni auf unserer diesjährigen Agenda. Ebenso waren die Vorbereitungen unserer bsw-Herbstseminare auf der To-do-Liste. Dazu kommt die tägliche Pflege unserer zahlreichen Social Media Tools mit dem Ziel, in diesem Jahr erstmalig rund 200.000 Besucher auf unserer Homepage begrüßen zu können. Zum Tagesgeschäft in der Geschäftsstelle gehört aber auch die Beantwortung der Anfragen aus unseren Mitgliedsbetrieben zu unterschiedlichsten Themen.
Das klingt alles sehr eindrucksvoll und überzeugend. Aber was hat ein privater Poolinteressent davon, wenn sein Schwimmbadbauer bsw-Mitglied ist?
Ein Fachmagazin hat das vor einiger Zeit mit der Überschrift „bsw-Betriebe sind Kenner der Branche“ auf den Punkt gebracht.
Durch unsere ständigen Informationen beispielsweise über neue technische Regelwerke oder unsere eigenen technischen Richtlinien verfügen unsere Mitgliedsbetriebe über einen hohen technischen Wissensstand, der individuell in jedes neue Bauprojekt einfließt. Zudem nutzen die Mitglieder auch unsere Verbandsveranstaltungen, um sich untereinander über technische Herausforderungen oder Pool-Designkonzepte auszutauschen. Auch dieser Wissenstransfer kommt den Kunden zugute.
Geht diese Informationsflut im Tagesgeschäft der Mitglieder nicht vielfach unter?
Diesen Eindruck habe ich nicht. Zudem haben die Mitglieder 365 Tage und wenn nötig 24 Stunden am Tag Zugriff auf unser verbandsinternes digitales Informationsarchiv. Dort stehen diese Unterlagen, Checklisten und Merkblätter wie gesagt jeder Zeit zum Lesen oder Ausdrucken bereit.
Wie kann ein Kunde erkennen, dass sein Schwimmbadbau-Fachunternehmen Mitglied im bsw ist?
In allen bsw-Betrieben hängt ein Mitgliedschaftszertifikat, was jedes Jahr mit der aktuellen Jahreszahl aktualisiert wird. Hinzu kommen entsprechende Türaufkleber. Am einfachsten ist ein Blick auf unsere Homepage bsw-web.de, wo wir alle Mitgliedsunternehmen postalisch sortiert mit allen Kontaktdaten und Link auf deren eigene Homepage aufgelistet haben. Im Zweifel reicht aber auch ein Anruf in unserer Kölner Geschäftsstelle.