Wie der Energieverbrauch minimiert wird

Die Innendämmung ist die bewährte Lösung zum sicheren und energetisch sinnvollen Schwimmhallen-Ausbau.

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Foto: © SSF Schwimmbad GmbH

Bei üblichem Hochbau wird heutzutage gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) maximal eine Außendämmung, oftmals sogar nur Steine mit guten Dämmeigenschaften, verwendet. Eine Innendämmung ist hier nicht erforderlich. Allerdings ist das Haus auf 20 °C Raumtemperatur ausgelegt. In einer Schwimmhalle sorgt bei 30 °C Raumtemperatur die ergänzende Innendämmung für energetisch sinnvollen Betrieb und bauphysikalische Sicherheit.
Der Wärmeschutz im Hochbau wird in der Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt. Danach müssen heute Wohnbauten – und dazu zählt die private Schwimmhalle – einen so hohen Dämmstandard erfüllen, dass die Behaglichkeit innen gewährleistet ist. So werden der Wohnbereich mit 20 °C Raumtemperatur und entsprechend die Dämmung ausgelegt. Allerdings verlangt das Schwimmhallenklima in dieser Hinsicht zusätzliche Überlegungen sowie geeignete Systeme, um den gewünschten Effekt des niedrigen Energieverbrauchs zu erzielen und spätere Feuchteschäden zu vermeiden.

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Die Dampfsperre schützt die Baukonstruktion vor dem Wasserdampf.

Demnach werden private Schwimmhallen heute mit einem hochwertigen Wärmeschutz versehen, indem sie, wie nach Vorgabe, außen gedämmt werden und zusätzlich eine Innendämmung mit Alu-Dampfsperre erhalten. Dadurch wird die um 10 °C höhere Raumtemperatur der Schwimmhalle kompensiert und der Wärmeverlust durch Wand und Decke ist nicht höher als der bei einem normalen Wohnraum. Die Schwimmhalle wird sogar auf Niedrigenergie-Niveau realisiert. Das bedeutet, dass der gesamte Energiebedarf für Wasser-, Luft- und Gebäudeheizung im Vergleich zu früher um rund 70 Prozent reduziert wurde. Hochwertige Wärmedämmung hält die Wärme im Haus und die Lüftungsanlage arbeitet mit Wärmerückgewinnung. So geht nur noch wenig Wärme nach außen.
Die Innendämmung mit Dampfsperre hat speziell in Schwimmhallen besondere Vorteile, denn sie hält die erwünschte hohe Luftfeuchte im Raum und lässt sie nicht in die Baukonstruktion. Sie überdeckt sicher vorhandene Wärmebrücken und sorgt dafür, dass die Oberflächentemperatur der Wände und der Decke bei rund 28–29 °C liegt. Das bringt optimale Behaglichkeit im Raum. Zugleich wird beim ISO-Plus-System – einem raumseitigen Wärmedämmverbundsystem speziell für Schwimmhallen – die Akustik in der Schwimmhalle angenehm verbessert, weil direkt auf die Alu-Dampfsperre die weitere Putzschicht erfolgt. Auf diese Weise sind keine weiteren Folien oder feuchtebeständigen Bauplatten erforderlich.hallenbad-nergierverbauch-minimieren_3
Für Schwimmhallendecken gibt es spezielle Lösungen, die gleichzeitig die gewünschte Beleuchtung in der Schwimmhalle berücksichtigen. Dabei sind wichtige Details zu beachten, damit Energieeinsparung und Gestaltung Hand in Hand gehen. Gerade für abgehängte Decken und moderne LED-Beleuchtungen gibt es sichere Lösungen. Die Beratung durch erfahrene Fachleute ist beim Schwimmhallenausbau dringend zu empfehlen. Eigene oder nicht bewährte Lösungen haben schon für manche Überraschung gesorgt. Erfahrungen mit dem bauphysikalisch anspruchsvollen Schwimmhallenklima sorgen für einen nachhaltig sicheren Ausbau.

Umfangreiche Fachinformationen und viele gelungene Beispiele gibt es im Internet unter www.iso.de.

ALEXANDER ZIEGLER
Der Autor ist Geschäftsführer der ISO Gesellschaft für Isolier- und Feuchtraumtechnik mbH. Zugleich ist er auch Fachautor sowie Fachreferent für den Bundesverband Schwimmbad & Wellness (bsw).

Dieser Artikel ist in Ausgabe 70 des pool Magazins erschienen.

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