Versteckter Pool
Eine Terrasse, deren Fliesen sich per Knopfdruck absenken, mit Wasser fluten und binnen Minuten zum Schwimmbad verwandeln lassen!
Ob im Freibad oder zuhause im Privat-Pool – in Deutschland scheint die Lust auf eine sommerliche Erfrischung immer weiter zuzunehmen: Rund 44 Millionen Deutsche gehen in ihrer Freizeit mindestens einmal pro Jahr schwimmen. Die Anzahl der Bäder ist in den letzten Jahren auf rund 7.500 öffentliche Frei- und Hallenbäder sowie 660.000 private Pools stark angestiegen.
Nicht zuletzt dank zahlreicher Handwerksbetriebe, die an Entwicklung, Bau und Wartung der beliebten Freizeitstätten beteiligt sind. „Das Know-how und die Innovationsfähigkeit des Handwerks garantieren Schwimmbäder in Top-Qualität“, sagt Dieter C. Rangol, Geschäftsfu?hrer im Bundesverband Schwimmbad und Wellness e.V.
„Von der individuellen Beratung bis zur professionellen Gestaltung, Installation und Wartung sorgen SHK-Experten, Elektroniker, Schwimmbadbau-Fachunternehmer und zahlreiche Handwerker aus dem Baugewerbe fu?r die ideale Erfrischung.“
Die „Bademeister“ aus dem Handwerk
Vor allem im privaten Bereich nimmt die Lust auf sommerlichen Badespaß stetig zu, wie Claus Kissel aus Ehningen bei Stuttgart weiß. Der gelernte Installateur und Heizungsbauer und Betriebswirt des Handwerks baut mit seinem Unternehmen jährlich 25 bis 30 Pools für Privatkunden. „Neben reduzierten Designs und dunklen Farben liegen derzeit vor allem technische Raffinessen wie Temperatur-Steuerung via Tablet-PC im Trend“, erklärt der 48-Jährige.
„Denn wer viel Geld für sein eigenes Schwimmbad ausgibt, will in seiner Freizeit Erholung und möglichst wenig Bademeister-Aufgaben.“ Bei der Installation der edlen Becken sei neben dem üblichen SHK-Fachwissen daher auch immer mehr elektronisches Know-how und designorientiertes Denken gefragt – auch weil die Kundenwünsche immer spezieller werden.
„Kürzlich haben wir einen versteckten Pool realisiert: eine Terrasse, deren Fliesen sich per Knopfdruck absenken, mit Wasser fluten und binnen Minuten zum Schwimmbad verwandeln lassen“, erzählt Kissel stolz.
Aber auch der Freiluftpool in Holzoptik, den er an ein repräsentatives Wohnhaus im Großraum Stuttgart gebaut hat, sei etwas Besonderes. Aufgrund der exklusiven Lage an einem Steilhang musste das fertige Becken extra per Helikopter transportiert werden.
Ein „Fußballfeld“ aus Fliesen
Ein Schwimmbecken in einem Stück anzuliefern, ist für die Fliesen-, Platten- und Moskaikleger von „Fliesen Lepping“ aus Vreden im Münsterland undenkbar. Geschäftsführer Torsten Korthals und seine 25 Mitarbeiter sind Experten für Badeanstalten im XXL-Format. Vom historischen Wellnessbad auf Norderney über das Stadionbad Köln und die Festland-Badewelt Hamburg bis zum neuen Aquabad Oberhausen haben die Handwerker deutschlandweit schon viele Großprojekte gemeistert.
„Bei manchen Aufträgen verlegen wir bis zu 10.000 Quadratmeter Fliesen und Natursteine – das entspricht der Größe eines Fußballfeldes“, sagt Korthals. „Je nach Größe schaffen wir fünf bis zehn Schwimmbäder pro Jahr“. Die Arbeit beginnt meist in gigantischen Betonbecken – und endet nach aufwändigen Putz-, Dichtungs- und Verlegearbeiten teilweise erst nach sechs Monaten.
„Weil unser Job am Ende des Bauprozesses steht, gehören zu unseren Schlüsselfähigkeiten auch Geschick und eine gute Terminplanung,“ weiß Korthals. Um die knappen Timings der Bauherren einhalten zu können, fallen gelegentlich auch mal ein paar Überstunden an. „Der stolze Blick auf das Endprodukt und die zufriedenen Badegäste entschädigt das aber wieder“, sagt Korthals. Schließlich sei er nicht einfach nur Handwerker, sondern auch ein Garant für den Badespaß in Deutschland.