Verjüngungskur

Das Schwimmbad stammte vom Großvater. Für den Enkel und heutigen Besitzer war es klar, dass er im Rahmen einer Haussanierung die Schwimmhalle umbauen lassen würde.

Ein Schwimmbad mit Vergangenheit: Bereits in der dritten Generation befindet sich das Wohnhaus im Besitz der Familie. Schon der Großvater besaß eine Schwimmhalle mit einem Folienbecken, erzählt Joachim Stiber vom gleichnamigen bsw-Schwimmbadbau-Unternehmen.

Der Vater des heutigen Bauherrn hatte sich übrigens von der Firma Stiber ein Polyester-Segmentbecken in seinem eigenen Haus in der Nähe einbauen lassen. Auch nach 20 Betriebsjahren war die Poolanlage noch voll funktionsfähig, wie Joachim Stiber bei einer Besichtigung erfreut feststellte. Im Rahmen einer Komplettsanierung des Wohnhauses und des Gartens hatte sich der Enkel und heutige Besitzer des Anwesens entschlossen, auch die Schwimmhalle umbauen zu lassen.

Schwimmbad
Das alte Kunstwerk aus Großvaters Zeiten blieb erhalten.

Bauherr und Architekt favorisierten jetzt einen Edelstahlpool, dessen Design und Glanz sie besonders faszinierte. Da sich unter dem alten Folienbecken eine massive Stahlbetonkonstruktion befand, wurde diese der Einfachheit halber beibehalten und als tragende Wanne für den Edelstahlpool genutzt. In der Größe (7,50 m x 6,50 m) sowie der fast quadratischen Form blieb der Beckenkörper erhalten, die einzelnen Edelstahlsegmente wurden zusammengeschweißt und auf dem Beckenkörper fixiert. Sogar die frühere Einstiegstreppe blieb erhalten und wurde genau nachgebildet.

Der sopra-Edelstahlpool, so beschreibt Joachim Stiber die Vorteile, bietet viele Einbaumöglichkeiten: Das Becken kann sowohl freitragend gebaut werden als auch als Edelstahlauskleidung mit einer tragenden Konstruktion darunter. Der Beckenkörper wird isoliert, sodass die Wärmeverluste gering sind. Schweißpunkte sieht man innen nicht, denn die Befestigungen hinter den Edel­stahlsegmenten werden verklebt und verschraubt.

Der Beckenkopf ist schräg ausgebildet. So kann der Wasserspiegel deutlich höher gezogen werden, als dies bei Skimmerbecken sonst üblich ist. Dies erzeugt einen Strand­effekt und der Pool ähnelt damit einem Überlaufrinnenbecken. Des Weiteren ist der Übergang von den Wänden zum Boden als Rundgang und nicht als Kante ausgeführt. Das sieht schöner aus und erleichtert die Reinigung in diesem Bereich.

Alle Einbauteile sind eingeschweißt, nichts ist geschraubt. Der Pool ist aus energietechnischen Gründen mit einer unterflur montierten Rollladenabdeckung ausgestattet, die im Becken montiert wurde. Das hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Platz durch einen Rollladenschacht verloren geht und die Abdeckung gleichzeitig als Sitzbank genutzt werden kann. Dazu ist der Pool mit einer Gegenstromanlage, die in eine Beckenwandnische eingebaut ist, und Scheinwerfern ausgestattet.

Gegenstromanlage
Die Gegenstromanlage ist in einer Wandnische eingebaut

Allein der Edelstahlpool gibt der Schwimmhalle eine ganz neue Optik. Auf Wunsch des Bauherrn verblieb nur das Lieblingsmotiv des Großvaters an der Wand: ein Kunstwerk aus Glasmosaiksteinen. Es musste während der Bauarbeiten aufwendig gesichert werden und erstrahlt heute wieder nach entsprechenden Reinigungsarbeiten im alten Glanz.

Zusätzlich wurde der Raum mit Wärmedämmung und Dampfsperre ausgekleidet, um ihn auf Niedrigenergieniveau aufzurüsten. Eine Schiebetüre führt von der Schwimmhalle ins Freie in den neu gestalteten Garten mit einem Teich, der von einer Brücke überspannt wird. Was die alte Schwimmbadtechnik betrifft, so wurde diese gegen eine moderne sopra-Technik ausgetauscht. Der Bauherr, der von Kind auf ein Schwimmbad gewöhnt ist, bestand aus der Erfahrung heraus auf einer vollautomatischen Wasseraufbereitung mit automatischer Rückspülung und entsprechend hochwertiger Technik.

Zur Ausstattung gehören ein Mehrschichtfilter und die Steuerungstechnik sopra-test-privat zur Messung der wichtigen Parameter im Schwimmbadwasser und zur Dosierung von Desinfektionsmitteln.

Da die Technik in den bestehenden Heizungskeller zu integrieren war, mussten die Pooltechnik und auch die Lüftungstechnik auf engstem Raum installiert werden. Beim Herget-Lüftungsgerät erwies es sich als Vorteil, so Joachim Stiber, dass es in seiner Bauweise variabel den örtlichen Gegebenheiten angepasst und z.?B. quer oder hochkant konstruiert werden kann. So kann es jedem Technikraum angepasst eingebaut werden.

Auch für eine neue, modern gestaltete Sauna wurde Platz geschaffen. Diese ist jetzt in einem Vorraum platziert, der klimatechnisch von der Schwimmhalle abgetrennt ist. Dank einer Glastür besteht aber ein ungehinderter Durchblick in die Schwimmhalle und darüber hinaus in den Garten. In der Saunakabine wurde der Ofen mit einer Reling eingefasst und dazu farblich passend eine Wand in Natursteinoptik gestaltet. Da die Kabine über eine Ganzglastüre verfügt, kann man jetzt während des Saunabades bis in die Schwimmhalle und den Garten schauen. Das ist z.?B. sinnvoll, wenn die Eltern in der Saunakabine sitzen und die Kinder im Schwimmbad toben.

Das moderne Design der Kabine wird zusätzlich durch ein Frontdekor unterstrichen, passend zur Optik des Raumes. Das Dekor kann übrigens, erläutert Joachim Stiber, individuell dem jeweiligen Raum farblich angepasst werden. Wer sich heute die alten Bilder anschaut, kann kaum glauben, dass es die Schwimmhalle von damals ist. Nur das Kunstwerk an der Wand ist der Beleg, dass es sich um den gleichen Raum handelt, nur heute in einem ganz neuen Outfit.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 49 des pool Magazins erschienen.

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