Stimmungen per Licht
Die Schwimmhalle war in die Jahre gekommen. Neben der Komplettsanierung des Schwimmbeckens wurde auch der ganze Raum neu und attraktiv gestaltet.
Bereits vor vier Jahren hatte der Bauherr die Jugendstil-Villa in Berlin gekauft und nach seinen Vorstellungen Zug um Zug umbauen lassen. Als letzte Maßnahme kam nun die Schwimmhalle im Untergeschoss des Gebäudes dran. „Diese präsentierte sich bei der ersten Besichtigung in dem typischen Charme der 80er-Jahre“, erzählt Peter Hütel, dessen Unternehmen Hütel & Meß den Auftrag zur Sanierung der Schwimmhalle bekommen hatte.
Beherrschendes Element war eine Wand aus Glasbausteinen hinter dem Becken, die auch bleiben musste, da sie tragende Funktion hat. Hierfür eine Alternative zu konstruieren, wäre zu aufwendig gewesen. Auch andere Elemente in der Schwimmhalle sollten erhalten bleiben. Eine Bestandsanalyse ergab: Das alte Betonbecken mit Überlaufrinne war undicht geworden, die Technik marode und die Lüftungsanlage nicht mehr wirtschaftlich. Auch gestalterisch bedurfte der Raum einer Auffrischung.
So setzten die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen zuerst bei dem 12 m x 3,50 m großen und 1,80 m tiefen Schwimmbecken an. Der alte Beton wurde komplett entfernt, der Untergrund neu aufprofiliert und dann eine Abdichtung eingebracht. Dann konnte der Pool wieder mit Natursteinplatten ausgekleidet werden. Mittels Kernbohrungen wurden neue Einbauteile gesetzt.
Eine Besonderheit kam aber hinzu: Der Bauherr wünschte, dass in das Becken insgesamt 200 Lichtpunkte eingebracht werden sollten. Die Lichtpunkte mussten in die Fugen der Natursteinplatten eingefädelt werden. „Die Einbringung sahen wir als sehr problematisch an“, erzählt bsw-Poolexperte Peter Hütel. Man einigte sich schließlich auf 140 Stück, die einzeln jeweils in einem Edelstahl-Einbauteil integriert sind.
Die Projektoren konnten direkt am Becken positioniert werden. Die Lichtpunkte sind jetzt wie die LED-RGB-Beckenscheinwerfer und die ebenso aufwendige Raumbeleuchtung auch auf die Steuerung Ospa-BlueControl aufgeschaltet. Selbst die zweidüsige Gegenstromanlage verfügt über eine LED-Beleuchtung.
Auf dem Touchscreen kann der Bauherr einzelne, vorher definierte und einprogrammierte Lichtstimmungen abrufen. „Wenn der Hausherr badet, ist das Licht anders eingestellt als bei der Ehefrau oder den Kindern“, erzählt Peter Hütel anschaulich. Eine dezente Hintergrundbeleuchtung ist genauso einprogrammiert wie das Partylicht für die Kinder.
Auch die Einstiegstreppe ist sehr aufwendig gestaltet. Dazu wurden Edelstahlbolzen in die Betonwand gesetzt, auf denen dann die Stufen befestigt wurden. Diese scheinen nun im Wasser zu schweben. Die Überlaufrinne wird von Steinplatten abgedeckt, die in der gleichen Farbe gehalten sind wie die Umgangsplatten, sodass hier ein einheitliches, stimmiges Bild geschaffen wurde.
Bereits die damaligen Planer hatten vorausschauend gedacht und das Becken aufgeständert konstruiert, sodass die Techniker von Hütel & Meß jetzt gut an den Beckenkörper herankamen. Auch der Technikraum war ausreichend groß dimensioniert. Die alte Schwimmbadtechnik wurde entfernt und durch eine neue zeitgemäße Ospa-Anlage ersetzt. Dazu gehören ein Ospa-Superfilter mit Aktivkohleschicht, denn auf ein geruchsfreies Badewasser legte der Bauherr besonderen Wert, die Chlorozonanlage, eine pH-Wert-Einstellung mit zwei Dosierungen für pH-Heben und -Senken sowie die Ospa-BlueControl.
Das Wasser ist jetzt sehr hautverträglich. Die Geruchsbelästigung durch Chlor, wie sie den Bauherrn früher gestört hatte, gehört jetzt der Vergangenheit an. „Auch die Eltern der Bauherrin waren von der Wasserqualität so begeistert, dass sie in ihrer eigenen Schwimmhalle die vorhandene Pooltechnik gegen eine Ospa-Anlage austauschen ließen“, erzählt Peter Hütel zufrieden. Auch eine neue Lüftungsanlage wurde eingebaut. Die Poolair-Anlage ist gleichfalls auf dem Touchpanel aufgeschaltet. Zwar verfügte schon die alte Schwimmhalle über Schlitzschienen. Diese wurden aber angepasst und teilweise erneuert. Neue Zuluftkanäle mussten ebenfalls gezogen werden.
„Die Poolair-Anlage kann zwischen Badebetrieb und Ruhebetrieb unterscheiden“, erzählt Peter Hütel. „Der Bauherr nimmt die Einstellungen auf dem Touchscreen vor, und die Lüftungsanlage reagiert prompt.“ Auch im Untergeschoss gab sich der Bauherr nicht mit dem Üblichen zufrieden. So sollten beispielsweise keine Installationen zu sehen sein.
Deshalb wurde rings ums Becken eine Vorwandinstallation gebaut, hinter der alle Verrohrungen und Elektroleitungen unsichtbar verlaufen. Diese sind aber im Bedarfsfall gut zugänglich. Auch bei den gestalterischen Arbeiten in der Schwimmhalle ließen sich die Planer einiges einfallen. Die Säulen im Raum haben statische Funktion und wurden nur gestrichen.
In der neuen abgehängten Decke konnten einige technische Installationen verborgen werden. Ein LED-Lichtband an der Decke fasst die Form des Beckens ein und trägt zur Illuminationsbeleuchtung des Raumes bei. Auf einer Längs- und einer Stirnseite wurden die Wände mit Wärmedämmung und Dampfsperre versehen und darauf sehr aufwendig eine Goldtapete aufgebracht.
Die abgebildeten Sträuße spiegeln sich sowohl im Poolwasser als auch in der Spiegelwand auf der gegenüberliegenden Seite wider. Die gleichfalls in einem Goldrahmen eingefasste Spiegelwand öffnet den Raum zusätzlich und gibt ihm noch mehr Größe.