Schwungvolle Form
Eine erfolgreiche Schwimmbadplanung ist immer Teamarbeit zwischen Bauherr und Fachbetrieb.
An seiner neuen Schwimmhalle hatte der Bauherr schon eine ganze Weile geplant. Da noch genügend Platz auf seinem Grundstück war und die Hanglage praktisch eine Unterflurbauweise aufzwang, gab er einen Anbau ans Wohnhaus in Auftrag, der in den Hang hineingegraben wurde, sich aber dank einer breiten Glasfront zum großzügig angelegten Garten hin öffnet und eine optische Verbindung zwischen dem Bau und, je nach Lichteinfall, Türkis des Wassers und dem Grün des Gartens schafft.
Eine voluminöse Glaskuppel über dem Anbau schafft gleichfalls Transparenz und bringt Tageslicht in den Raum. Ein besonderes Anliegen des Bauherrn war die eigenwillige Form des Schwimmbeckens, erinnert sich Diplom-Ingeniuer Joachim P. Ostrowski, Leiter Schwimmbadbau der bsw-Mitgliedsfirma Steuler Industrieller Korrosionsschutz.
Den Grundriss der Schwimmhalle und die Beckenform hatte er selber ausgetüftelt. Es war nun Sache der Schwimmbadbauer, die Vorstellungen des Bauherrn in das Machbare zu überführen. So hatte der Bauherr z.B. eine Wiesbadener Rinne geplant. Doch die Keramik des Umgangs und des Rinnenkopfes hätte nur schwer zu den Glasmosaiken im Becken gepasst.
Deshalb konstruierten die Steuler-Techniker die Überlaufrinne neu und wandelten die Wiesbadener Rinne in eine Finnische Rinne mit Anlaufschräge um. Für die Beckenauskleidung hatte der Bauherr nämlich edle Glasmosaike ausgewählt: SICIS, das sind Glasmosaike, wie sonst nur in sehr exklusiven Hotels verwendet werden. Die kleinen Steine wirken gerade im Wasser sehr elegant und handmade.
Auch das Becken ist sehr aufwändig konstruiert. In den Beckenkörper wurden aus Kalksandstein die Treppen- und Sitzbankanlage eingemauert, was schon an sich ungewöhnlich und im Beckenbau nicht üblich ist.
Dank der Steuler-Q7-Abdichtung, die den Beckenkörper komplett gegen das Beckenwasser schützt, konnte aber auch dieses Material verwendet werden. Eine der Stärken des Q7-Systems, wie Joachim P. Ostrowski hervorhebt. Die Abdichtung hüllt die gesamte Beckenoberfläche inklusive der Überlaufrinne und den Umgangsbereich sicher ein.
Auch die eigenwillige Beckenform entsprang einer Zeichnung des Bauherrn. Der Beckenkörper wurde unmittelbar an die Wand herangerückt. Während er an zwei Seiten gerade und rechtwinklig konstruiert ist, beeindruckt der Pool auf den beiden gegenüberliegenden Seiten gerade durch seine schwungvolle Form. Diese Form des Beckenkörpers nach Maßgabe des Bauherrn exakt zu modellieren, war schon eine Kunst für sich.
Gleichfalls schwierig war der Bau der Treppe. Die filigrane Form der Treppe ist als ein optischer Kontrapunkt zu der gegenüberliegenden geraden und optisch massiv wirkenden Wand gedacht. Auch die Form der Treppe und ihre flach ausgebildeten Stufen wirken als Einstieg elegant.
Steuerung über Touchpanel
Direkt an die Treppe schließt nahtlos eine Sitzbank mit einer Fluvo-Luftsprudelanlage an. Auch die Abdeckung, die der bsw-Schwimmbadbauer Thomas Herrmann für dieses Becken konstruierte, musste auf die Beckenform zugeschnitten sein. Der Rollladen deckt jetzt exakt die komplette Wasserfläche inklusive Treppe ab.
Weitaus weniger Mühen verursachte die Schwimmbadtechnik, die im Untergeschoss der Anlage direkt am Becken untergebracht ist. Der Schwimmbadbauer konnte hier ohne Platznot die Wasseraufbereitungstechnik inklusive Behncke-Filteranlage, osf-Steuerung, Dulcomarin-Mess- und Regeltechnik, Schaltschrank sowie Schwallwasserbehälter sauber und sicher unterbringen.
Von einem Touchpanel in der Schwimmhalle kann der Bauherr bequem die Wasserwerte aufrufen und gegebenenfalls verändern, seine Wasserattraktionen oder die Licht- und Soundanlage aktivieren.
Großzügig genug ist die Schwimmhalle angelegt, um hier auch einen Whirlpool, Marke RivieraPool, unterbringen zu können. Der Whirlpool wurde bewusst nach außen an die Fensterfront herangerückt, um im warmen Sprudelwasser liegend den Blick in den Garten genießen zu können. Als ein Modell mit Skimmertechnik hat er eine eigene Wasseraufbereitung.
Auf gleicher Ebene ist außerdem in einem Gewölbe noch ein Wellnessbereich untergebracht. Sauna, Dampfbad, Erlebnisdusche und ein schöner Ruhebereich fanden hier ihren Platz. Rund ein Dreiviertel Jahr dauerten die Bauarbeiten, bis die Anlage ihrem Besitzer übergeben werden konnte. Eine Wartezeit die sich gelohnt hat.