Poolzwillinge
Die Herausforderung: Der Bau einer Doppelpoolanlage mit Innen- und Außenbecken, die rundum vor fremden Blicken geschützt ist.
Eigentlich wollte der Bauherr den alten Reiterhof nur sanieren und dann weiterverkaufen. Er handelt ganz professionell mit Immobilien und die Sanierung des 80 Jahre alten Gebäudebestandes war für ihn zuerst nur Routine. Doch dann entschied er sich anders und ließ das Anwesen für sich selbst und zur Eigennutzung herrichten. Die Gebäude wurden komplett entkernt, nach modernem Standard ausgebaut und sollten natürlich auch mit einer Schwimmhalle im Inneren des Haupthauses bestückt werden.
In der Ausstellung der bsw-Firma Arosa in Gaimersheim informierte er sich über die verschiedenen Möglichkeiten, wie eine technisch und gestalterisch hochwertige Poolanlage in seinem Wohnhaus integriert werden könnte. Firmenchef Alexander Arold präsentierte ihm verschiedene Referenzen, so beispielsweise die Poolanlage im Hotel Dirsch im bayerischen Emsing. Arosa hatte damals im Hotel eine Doppelpoolanlage mit Innen- und Außenpool eingebaut. Beide Becken sind über eine Schwimmschleuse miteinander verbunden.
Das Konzept gefiel ihm. So sollte seine neue Poolanlage auch aussehen. „Zwei Dinge waren dem Bauherrn besonders wichtig“, erzählt Alexander Arold: „Das Gelände sollte abgeschottet und für Außenstehende uneinsehbar sein. Und er verlangte eine technisch anspruchsvolle Poolanlage, perfekt ausgestattet mit hochwertiger Technik.
Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend wurde diese Schwimmbadanlage genau wie seinerzeit im Hotel Dirsch konzipiert, d.?h. mit einem größeren Innenbecken und einem kleineren, eher als Relaxbecken angelegten Außenpool. Wie das Vorbild sind beide über eine Schleuse miteinander verbunden. Eine bruchsichere Glasscheibe kann herabgelassen werden und trennt beide Becken sicher voneinander ab.
Gemäß der Empfehlung von Alexander Arold wurde ein PVC-Fertigschwimmbecken aus dem Hause KWS ausgewählt. Obwohl der Pool eigentlich aus drei Teilen besteht, wurde er bereits im KWS-Werk zusammenmontiert, dann in einem Stück auf einem Tieflader angeliefert und von einem Kran behutsam millimetergenau in die vorbereitete Baugrube gesetzt.
Die Poolanlage ist mit 12 m x 4 m Gesamtmaß zwar ein Stück kleiner als im Hotel Dirsch, dafür aber umso hochwertiger ausgestattet: So verfügt der Innenpool neben einer innen liegenden Einstiegstreppe über ein breites Programm an Fluvo-Wasserattraktionen: sechs LEDs, eine Gegenstromanlage, eine Schwalldusche, ein Bodengeysir und gleich vier Massagestationen mit jeweils sechs Düsen.
Interessant ist auch die Überlaufrinne gestaltet: Die sehr breit angelegte Kunststoffrinne ist mit Granitplatten abgedeckt, die farblich gut zur blauen Oberfläche des Pools passen. Dem abfließenden Wasser verbleibt nur ein kleiner Schlitz, in dem es verschwindet. Um das Gewicht der Granitplatten abzufangen, erläutert Alexander Arold, wurde die Konstruktion mit Edelstahlauflagen verstärkt, die dafür extra angefertigt wurden. Farblich angepasst setzen sich Granitplatten im Umgangsbereich fort.
Während der Innenpool mit einer normalen Rollladenabdeckung ausgerüstet ist, verfügt das Außenbecken neben einer gegenüber dem Innenpool identischen Einstiegstreppe über eine Solarabdeckung, die zusätzlich die Energiebilanz des Pools verbessert. Die Abdeckung ist in einer Sitzbank integriert, die auf zwei Seiten aus dem Beckenkörper ausgeformt ist. Auch hier können sich die Badenden an vier Massagestationen durchkneten lassen.
Für eine hochwertige Wasserqualität sorgt die sopra-Schwimmbadtechnik, die im Untergeschoss der Schwimmhalle direkt am Beckenkörper installiert wurde. Zur Ausstattung gehören ein Mehrschichtfilter, die soprazon-Elektrolyse-Anlage zur Desinfektion und sopra-test-privat zur automatischen Dosierung sowie ein Touchpanel, an dem der Bauherr ganz bequem seine Wasserwerte abrufen und die Wasserattraktionen steuern kann.
Um den Außenpool sicher vor fremden Blicken zu schützen, schuf die beauftragte Architektin Sarah Schellenberg einen Platz um den Pool, der auf einer Seite wie ein römisches Atrium mit Steinstufen ausgebildet wurde und sich unterhalb des Grasnarbenniveaus befindet. Die „Ränge“ in der Arena können als Sonnenliegeplätze genutzt werden. Gabionen schirmen zusätzlich ab.
Auch im Inneren der Schwimmhalle schuf Sarah Schellenberg ein interessantes Ambiente, das ihre Bedeutung als Wohlfühl- und Wellnessbereich unterstreicht. Die Wandgestaltung wird von zwei halbkugelförmigen Glasschirmen mit stolzem 1,50 m Durchmesser und Hunderten von Leuchtdioden dominiert. Deren Farben schaffen genauso eine faszinierende Atmosphäre im Raum wie die Leuchtstreifen an der kassettenförmig unterteilten und abgehängten Decke.
Ein riesiger Flatscreen am Kopfende der Schwimmhalle erlaubt hier nicht nur TV-, DVD- und Internetkonsum, sondern auf dem Schirm werden Kunstobjekte und Fabelwelten abgebildet, die sich in der Wasserfläche widerspiegeln.
Zusätzlich wurde an die Schwimmhalle angrenzend ein kleiner Lounge- und Wellnessbereich geschaffen mit Sauna, Wedi-Dampfbad und einem offenen Kamin. Der Loungebereich wird von einer 6 m breiten Glasscheibe abgetrennt, die nicht nur den Durchblick in die Schwimmhalle erlaubt, sondern komplett versenkbar ist, sodass die Raumteile wieder eins werden. Eine Lösung, mit der die Vorstellungen des Bauherrn perfekt umgesetzt wurden.