Phönix aus der Asche

Nach einem Brandschaden wurde einer Schwimmhalle mit einer Komplettsanierung ein neues Outfit gegeben.

Der Anruf aus Deutschland kam in den ­frühen Morgenstunden und schreckte das Ehepaar nicht nur wegen der Uhrzeit aus den Federn. Die Polizei war am Apparat und teilte den ­Besitzern mit, dass es in ihrem Wohnhaus brennen würde. An geruhsame Ferien in ­ihrem Haus in Italien war jetzt nicht mehr zu denken, und man reiste sofort nach Hause, um den Schaden zu begutachten.

Ein Nachbar hatte Rauchschwaden aus dem Haus aufsteigen sehen und sogleich die Feuerwehr alarmiert. Diese drang ins Gebäude ein, ohne zu wissen, dass sich darin ein Schwimmbad befindet, zumal der ganze Raum in Rauch eingehüllt war. Prompt fiel einer der Feuerwehrmänner mit seiner Montur in den Pool. Dank der Atemschutzmaske kam er aber mit einem Schrecken davon.

Das neue Hallenbad
Das durch einen Kabelbrand verwüstete Hallenbad erstrahlt im neuen Glanz – als sei nichts geschehen.
Nach dem Feuer
Feuer im Hallenbad – ein Schock für die Eigentümer.

Die Feuerwehr brauchte nicht lange, um den Brandherd zu lokalisieren: Ein Kabelbrand war der Auslöser gewesen, der sich zu einem Feuer entwickelt und in Windeseile in der ganzen Halle verbreitet hatte. So schnell, wie der Brand entstanden war, wurde er auch wieder gelöscht. Brand- oder Wasserschäden waren in den darüberliegenden Wohnräumen nicht aufgetreten. Denn da die Schwimm­halle als Feuchtraum ausgelegt war, konnte das Wasser der Feuerwehr in den Nachbarräumen keinen Schaden anrichten.

Aber eine Sanierung der Schwimmhalle war natürlich fällig, wie die Bestandsauf­nahme ergab. Mit den Sanierungsarbeiten wurde die bsw-Firma Schwimmbad-Henne aus Pforzheim beauftragt. Das Schwimmbad selbst, ein Betonbecken mit Mosaikaus­kleidung, hatte, da es mit Wasser gefüllt war, glücklicherweise nichts abbekommen und war noch voll funktionsfähig. Nur die Kunststoffrinnenroste waren schwarz und mussten ausgetauscht werden. Auch die alte Holzdecke, die seit dem Bau der Schwimmhalle unverändert geblieben war, wurde entfernt.

Da die Feuerwehr die Fenster einge­schlagen hatte, um ins Gebäude zu gelangen, wurden auch diese ausgetauscht. Die Untersuchung ergab auch, erzählt Michael Henne, dass sich der Brandruß in allen Rohrleitungen, in den Filterkessel und den Überlaufsammelbehälter abgesetzt hatte. Da die Schwimmbadtechnik sowieso rund 30 Jahre alt und nicht mehr auf dem aktuellen Stand war, bot es sich an, diese durch eine moderne sopra-Technik zu ersetzen.

Nach Beseitigung der Brandschäden ­wurde der Raum wieder mit ISO-Wärmedämmung und Dampfsperre ausgekleidet. Der Fußboden konnte wieder aufgearbeitet ­werden und sieht heute aus wie neu. Was die Decke betrifft, so wurde diese mit einer neuen abgehängten Decke und einem Deckenfries ver­sehen, das die Decke in sechs Felder unterteilt. In fünf Feldern ist jeweils eine blaue Haege-Spiegelspanndecke eingezogen worden, die das Licht des Poolwassers reflektiert.

Im sechsten Feld über dem neu installierten Hotspring-Whirlpool, der in einer Ecke der Schwimmhalle integriert ist, wurde die Decke abgespachtelt und mittels Lichtfasertechnik ein Sternenhimmel realisiert.

Korrespondierend zum Sternenhimmel an der Decke sind in einem Kieselbett um den Whirlpool herum Lichtfasern integriert, die im gleichen Rhythmus wie die Lichtpunkte an der Decke ihre Farben wechseln. Auf Wunsch des Bauherrn erhielt der Whirlpool eine eigenständige sopra-Filter- und -Desinfektionstechnik, die ­unabhängig von der Schwimmbadtechnik als ein eigenständiger Aufbereitungskreislauf arbeitet.

Von dem alten Kunststoffdampfbad war durch das Feuer nicht mehr viel übrig geblieben. Auf Kundenwunsch wurde deshalb ein neues Wedi-Dampfbad in die Schwimmhalle eingebaut. Die Kabine verfügt auch über eine Dusche und Farbleuchten.

Wenn man heute die Schwimmhalle betritt, ist von dem Brandschaden nichts mehr zu erkennen, und sie macht einen modernen, frischen Eindruck.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 48 des pool Magazins erschienen.

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