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Neues freundliches Ambiente

Jeder Pool kann saniert werden. Wie aus einer alten und seit vielen Jahren stillgelegten Schwimmhalle eine kleine, aber attraktive Wellness-Oase werden kann, zeigt dieses Beispiel.

Eine herausfordernde Aufgabe, die den am Projekt Beteiligten alle Kreativität abverlangte: In den eingeschossigen Bungalow aus den 1970er-Jahren mit typischem Grundriss aus der damaligen Zeit ist auch eine kleine Schwimmhalle von 40 m² Größe integriert, die über das elterliche Schlafzimmer zu erreichen ist. Daran gliedert sich über eine faltbare, über Eck geführte Fensterkonstruktion ein überdachter Sitzplatz als Übergang zum Garten an.
Die Schwimmhalle war seit vielen Jahren nicht mehr benutzt worden und in einem entsprechenden Zustand. Die vierköpfige Familie hatte sich entschlossen, die Schwimmhalle sanieren und vor allem auch attraktiv gestalten zu lassen, um sie wieder als Wellness-Oase nutzen zu können. Den Auftrag für das Projekt erhielten der Architekt Dr. Hans P. Johnen-Karhoff und das bsw-Schwimmbadbau-Fachunternehmen aquabonn. „Die Familie hatte genaue Wünsche und Vorstellungen, wie die neue Schwimmhalle auszusehen habe“, erzählt Dr. Johnen-Karhoff.

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Unterschiedliche Lichtstimmungen und Szenarien der Poolbeleuchtung können in der Steuerung gespeichert werden. (© Studio Max Hampel)

Boden- und Wandmaterialien wurden von der Kundin selbst ausgesucht und sind harmonisch aufeinander abgestimmt. So erhielt der ehemals dunkle, wenig einladende Raum ein freundliches Ambiente und mehr Aufenthaltsqualität. Zum Einsatz kommen beispielsweise 300 cm x 150 cm große Keramikplatten an den Wänden, die dem Fliesenleger großes Können abverlangten. Beim Bodenbelag wurden Belagsplatten „Industrial Ivory Natural“ 120 cm x 60 cm verwendet. Das 7,40 m lange x 3 m bis 3,70 m breite Becken mit einer Wassertiefe von 1,65 m bis 1,75 m wurde soweit wie nötig entkernt. Nach den Abbrucharbeiten erfolgte eine Vielzahl von Kernbohrungen.

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© Studio Max Hampel

Danach wurde vor die äußere Beckenwand, die an das Erdreich beziehungsweise an das Fundament der Garage grenzt, eine 150 mm dicke wedi-Vorsatzschale gesetzt. Diese dient zum einen als Wärmeisolierung, zum anderen konnten darin die Scheinwerfer eingesetzt werden. Auch die Standwände an den Schmalseiten des Schwimmbeckens wurden mit wedi-Platten ausgeführt. Auf die wedi-Vorsatzschale konnte dann die ISO-Wärmedämmung mit Dampfsperre gesetzt werden, die auf allen Wänden und der Decke zur Ausführung kam. Auf den Boden der Schwimmhalle klebte dann der Fliesenleger 3 cm dicke wedi-Platten als Träger für den von einem Thermostat gesteuerten Thermoboden. Darauf konnte der Fliesenbelag verlegt werden.

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© Studio Max Hampel

Ein neuer Beckenkopf wurde aus den 3 cm überstehenden wedi-Platten und den auf Gehrung geschnittenen Bodenplatten geformt, sodass ein 5 cm hoher Randstein entstand. Um den Wasserspiegel des Skimmerbeckens höher setzen zu können, kommt ein Ospa-Oberflächenreiniger mit elektronischer Niveauregelung zum Einsatz, der im Randbereich modifiziert ist. Das vormals geflieste Becken wurde nach Spachtelung der Beckenwände mit einer sandfarbenen Folie „Renolit Alkorplan2000“ ausgekleidet und die alte Einstiegsleiter durch eine bequeme Treppe ersetzt. Zur Becken­ausstattung gehören eine Ospa-Gegenstrom­an­lage Modell 40, die der Familie auch in dem kleinen Pool ein attraktives Schwimmtraining ermöglicht. Hinzu kommen drei LED-RGB-Scheinwerfer, die das Wasser auf Knopfdruck in ein Farbenmeer hüllen. Natürlich mussten auch alle Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert beziehungsweise ergänzt werden. Auch wurde Platz geschaffen für alle Frisch- und Fortluftkanäle, die im dreiseitigen Beckenumgang im Keller untergebracht werden konnten. Praktischerweise konnte neben dem Beckenumgang der Vorratskeller zum Technikraum umgenutzt werden, wo die Ospa-Schwimmbadtechnik sowie der Schaltschrank untergebracht sind.

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Wohnhaus und modernisierte Schwimmhalle wirken nun auch von außen einladend und harmonisch. (© Studio Max Hampel)

Auch die tec­air-Entfeuchtungsanlage mit Wärmerückgewinnung der Firma Herget ist hier untergebracht. Über Kanäle und Schlitzschienen vor den Fenstern wird die warme, aufbereitete Luft in die Schwimmhalle transportiert und an der Decke der Dusche mit umlaufendem Abluftschlitz über die Schattenfuge abgesaugt. Beide Anlagen sind auf die Ospa-Steuerung BlueControl aufgeschaltet und können am Display, das sich in der Schwimmhalle befindet, leicht überwacht werden und die Parameter bei Bedarf geändert werden.

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© Studio Max Hampel

In die abgehängte Decke wurde eine LED-Linienleuchte u-förmig verlegt, die optisch im Fensterbereich von einer Reihe Downlights begrenzt wird und parallel zu den Beckenscheinwerfern geschaltet werden kann. An der BlueControl-Steuerung können unterschiedliche Lichtstimmungen und Szenarien abgespeichert werden.
Auch der angrenzende Duschbereich wurde in das Sanierungskonzept mit einbezogen. Um ihn optisch zu vergrößern, wurde die Zugangstür zur Schwimmhalle flächenbündig mit verdeckten Scharnieren ausgeführt und dann die komplette Dusche fugenlos mit dem Werkstoff Corian verkleidet. Ähnlich wie in der Schwimmhalle wurde auch in der Dusche ein indirektes Deckenlicht geschaffen, das die Decke scheinbar schweben lässt.

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Die kleine Schwimmhalle präsentiert sich nach der Sanierung freundlich und einladend (links: vorher, rechts: nachher). (© Studio Max Hampel)

Betrachtet man die Bilder der alten Schwimmhalle, so kann man kaum glauben, dass es sich um den gleichen Raum handelt. Durch die Sanierung und vor allem auch attraktive Gestaltung hat nicht nur die Schwimmhalle, sondern das ganze Wohnhaus an Qualität und Wert gewonnen.

Planung & Realisierung

Architektur

Dr. Hans P. Johnen-Karhoff, Baesweiler

Schwimmbadbau

aquabonn GmbH, Bonn

Technik

Ospa, Mutlangen

Entfeuchtungstechnik

Herget GmbH & Co.KG, Eichenzell

Wärmedämmung und Dampfsperre

ISO GmbH, Offenau

Trockenbauarbeiten

wedi GmbH, Emsdetten

Dieser Artikel ist in Ausgabe 62 des pool Magazins erschienen.

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