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Mit viel Tageslicht

Wie in ein altes landwirtschaftliches Gebäude eine hochmoderne Schwimmbadanlage integriert wurde.

Bei einer ersten Besichtigung vor Ort erkannte Claus-Dieter Schmidt schnell, dass dieses Projekt nicht so einfach sein würde. Das landwirtschaftliche Nebengebäude war schon ziemlich alt und wurde seit langer Zeit nicht genutzt. In den vergangenen Jahren hatte der Bauherr seinen Oldtimer eingestellt.
Nun sollte eine Idee verwirklicht werden, die ihn schon eine Weile beschäftigt hatte: nämlich in das alleinstehende Gebäude auf dem Gehöft eine Schwimmhalle zu integrieren. Sein Arzt hatte ihm aus Gesundheitsgründen zu regelmäßigem Schwimmen geraten. So wandte er sich an den sopra-Partner C. D. Schmidt Aqua-Technik in Wildeshausen. Gemeinsam mit dem Hausarchitekten diskutierten sie verschiedene Lösungen, wie eine hochwertige Schwimmhalle in das Gebäude integriert werden könnte.
 

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Die großen Fensterfronten lassen viel Licht in die Schwimmhalle und die alten Balken kommen gut zur Geltung. (Foto: Tom Bendix)

 
„Ein Einstückbecken kam nicht infrage“, erinnert sich Claus-Dieter Schmidt vom bsw-Mitgliedsunternehmen. Dafür hätte man eine Wand komplett herausnehmen müssen. Das lehnte der Bauherr ab. Die Entscheidung fiel deshalb auf ein Kunststoffbecken in Segmenten. Der Vorteil: Die Segmente können einzeln per Hand ins Gebäude getragen werden, wo sie dann mittels Nut- und Federsystem und einem Spezialkleber dauerhaft dicht verbunden werden. Da das Gebäude ursprünglich keinen Keller hatte, musste noch vor der Beckeneinbringung ein Kellergeschoss ausgeschachtet werden, um zum einen das Becken einbauen zu können und zum anderen Platz für den Technikraum zu schaffen. Das Ausschachten erwies sich als sehr mühsam und aufwendig. Das Gebäude wurde von innen komplett entkernt und die Fundamente massiv verstärkt, um die Baumaßnahmen durchführen zu können. Nur wenige Details wie einige Holzstreben, die vom Boden bis zur hohen Decke reichen und aus statischen Gründen belassen wurden, erinnern an den alten Raum. Große Fenster öffnen den Baukörper und lassen viel Tageslicht in die Schwimmhalle. Das Gebäude ist jetzt komplett unterkellert. Ein 3 m breiter Gang umschließt das Becken und die sopra-Schwimmbad- und Lüftungstechnik ist jetzt gut zugänglich.
 

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In die Schwimmhalle ist auch eine Sauna integriert (Foto: Tom Bendix)

 
Dafür ging der Bau des 10 m x 4 m großen Schwimmbeckens umso schneller vonstatten. Binnen weniger Tage war der Pool eingebaut, die Technik angeschlossen und das Becken konnte mit Wasser gefüllt werden. Zwei Skimmer sind auf einer Längsseite angeordnet. Darunter und etwa 30 cm über dem Beckenboden befinden sich die Einströmdüsen. So wird eine Wasserwalze erzeugt, erläutert Claus-Dieter Schmidt. Das heißt, das Wasser strömt zur gegenüberliegenden Beckenseite, um dann zur Ausgangsseite reflektiert und von den Skimmern erfasst zu werden.
Zur Beckenausstattung gehören eine Einstiegstreppe, eine grando-Rollladenabdeckung, die hinter einer Blende in einem Rucksackschacht im Becken ruht, vier Massagedüsen, die in unterschiedlichen Höhen in der Beckenwand positioniert sind, sechs Unterwasserscheinwerfer und eine Haltestange auf zwei Seiten des Beckens, um daran Gymnastik treiben zu können.
 

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Vom Whirlpool genießt der Bauherr Ausblick über den Pool und in den hinter der Schwimmhalle liegenden Garten. (Foto: Tom Bendix)

 
Wie bereits erwähnt befindet sich die sopra-Schwimmbadtechnik im Untergeschoss direkt am Beckenkörper. Der Bauherr wählte dabei die Vollausstattung: Ein sopra-Filter mit AFM-Filtermaterial, soprazon-Anlage und sopra test mit Messung und Regelung von Chlor, pH-Wert und Redox sowie automatischer Flockung sind hier sauber und revisionsfreundlich untergebracht. „Vollausstattung heißt bei uns immer eine vollautomatisch arbeitende Anlage“, betont Claus-Dieter Schmidt. Die Steuerung erfolgt über luft gesteuerte Pneumatikventile, die wesentlich zuverlässiger seien als wassergesteuerte. pH-Senker und das saure Elektrolyt für die Versorgung der soprazon-Anlage stehen in einer Dosierbox, die nach außen hin be- und entlüftet wird, damit keine aggressiven Dämpfe im Technikraum entstehen können. Im Untergeschoss ist auch die Lüftungs- und Entfeuchtungsanlage mit Wärmerückgewinnung vom sopra-Lieferanten Herget untergebracht. Mittels Kanalsystem wird die getrocknete und erwärmte Luft über revisionierbare Schlitzschienen in die Schwimmhalle eingebracht, sodass ein angenehmes Klima im Raum gewährleistet ist.
 

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Eine Bar und Relax-Liegen komplettieren die Ausstattung der Wellnessoase (Foto: Tom Bendix)

 
Nach der Fertigstellung von Schwimmbecken und Technik folgte der weitere Ausbau der Schwimmhalle. Dabei wurde der komplette Raum als Dauerfeuchtraum präpariert. Alle Wände sind bis zum Dach mit ISO-Wärmedämmung und -Dampfsperre ausgekleidet. Auch sonst hat die Schwimmhalle noch einiges an Wellnessausstattung zu bieten. Dazu gehören ein Whirlpool, der an das Aufbereitungssystem des Schwimmbeckens angeschlossen ist, und ein Raum, in den sowohl eine Sauna als auch eine Infrarotkabine integriert sind. „Eine Kombikabine, also eine Sauna mit Infrarotstrahlern, wollte der Bauherr nicht“, erläutert Claus-Dieter Schmidt. „Wir haben deshalb gemeinsam eine Lösung entwickelt, das heißt eine Kabine, in der wiederum zwei separate Kabinen, also Sauna und Infrarot, integriert sind.“ Der sopra-Lieferant Arend hat die Kabinen maßgeschneidert gebaut.
 
Neben der Bar trennt noch eine Holzwand den Dusch- und WC-Bereich sowie den Abgang zur Technik von der übrigen Schwimmhalle ab. „Der Bau des Schwimmbades hat den Bauherrn noch keinen Tag gereut“, resümiert Claus-Dieter Schmidt abschließend. Er benutzt nun sein Schwimmbad täglich. Die Investition in Gesundheit und Lebensqualität hat sich gelohnt.“

Dieser Artikel ist in Ausgabe 65 des pool Magazins erschienen.

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