Hallenbad im Kohlenkeller

Auch sechs Meter unter der Erde lässt sich ein Hallenbad realisieren. Ein Bericht aus dem Kohlenkeller der Schlosspark-Residenz.

„In den ehemaligen Kohlenkeller eines zwar denkmalgeschützten aber völlig heruntergekommenen Objektes ein Schwimmbad mit Fitnessbereich einzubauen, ist sicher auch für ein Schwimmbadbau-Fachunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung keine alltägliche Aufgabe“, berichtet Joachim Fraatz aus dem niedersächsischen Wedtlenstedt.

Schlossanlage Schwerin

Der Schwimmbadbau-Experte der bsw-Mitgliedsfirma Fraatz-Technik GmbH war auf Empfehlung mit Planung und Ausführung dieses Projektes auf dem ehemaligen Gelände einer Schlossanlage in Schwerin beauftragt worden.

Zum Hintergrund: Eine Investorengruppe hatte den gesamten Komplex erworben, um daraus unter dem Titel „Schlosspark-Residenz“ eine Wohnanlage mit rund 100 Eigentumswohnungen zu errichten.

Baustelle im Kohlenkeller
Sechs Meter unter der Erde entstand in einem ehemaligen Heiz- und Kohlenkeller ein Schwimmbad mit Fitnessbereich.

Der für das Schwimmbad vorgesehene Raum lag rund sechs Meter unter der Erde und war jahrzehntelang als Heiz- und Kohlenkeller genutzt worden.

„Abgeschnittene Heizungsleitungen, alte Kesselfundamente, abbröckelndes Putz- und Mauerwerk, überlagert von einer dicken Rußschicht, waren bei der ersten Besichtigung trotz zwei Leuchtstoffröhren unter der Decke nur schemenhaft zu erkennen“, erinnert sich Poolexperte Joachim Fraatz.

Baustelle

Gleichwohl lieferte die bsw-Mitgliedsfirma nach der ersten Baubegehung, bei der auch alle anderen beteiligten Gewerke von Architekt über Statiker, Baufirma bis hin zum Elektriker geladen waren, umgehend Entwürfe und Angebotsunterlagen für den Bauherrn.

Anschließend erfolgte eine weitere Baubesprechung mit allen Beteiligten. „In einem besonderen Protokoll wurden unter unserer Federführung die Aufgaben aller einzelner Gewerke, die konkreten Bauablaufpläne sowie die Zeichnungen des Gesamtkonzeptes aber auch der Detailarbeiten für die einzelnen Gewerke festgehalten“, fasst Joachim Fraatz die ersten Schritte des Schwimmbadbaus in der Schweriner Schlosspark Residenz zusammen.

Die Abwicklung erfolgte dann relativ reibungslos, obwohl von den 50 beteiligten Gewerken ständig einige ausgewechselt werden mussten.

Natürlich waren die Fortschritte beim Bau des Schwimmbades – Beckenbau, Filtertechnik, Dampfsperre und Entfeuchtung – für alle in dem gesamten Komplex tätigen Handwerksunternehmen ständig ein begehrtes Besichtigungsobjekt.

Grundriss

„Auf einem kleinen Plateau vor unserem Kohlenkeller“, so Fraatz, „standen teilweise bis zu 20 Personen und stellten uns Fragen zu unseren Tätigkeiten.

Zudem überwachten Vertreter des Denkmalschutzes ständig auch die Arbeiten an der Schwimmbadanlage, wobei im Vorfeld selbst die Fliesenart und das Muster des Schwimmhallenfußbodens vorgeschrieben wurden.

Zwischenzeitlich ist die kleine Wellnessanlage seit über einem Jahr problemlos in Betrieb und wird auch von den 100 Wohnungseigentümern – leider nicht allen – regelmäßig besucht.“

TECHNIK IN KÜRZE

Freistehendes Becken aus Isostone-Elementen, innen liegende Treppe, Alkor-PVC-Gewebe-Auskleidung, dreiseitige Überlaufrinne der Gaibler GmbH, Filteranlage von Behncke, Dosiertechnik von ProMinent, Dampfsperre, Entfeuchtung und Hallenheizung über Schlitzschienen, Unterwasserscheinwerfer und Gegenstromanlage von fluvo. Zudem Sauna mit Tauchbeckenanlage und umlaufender Fußbadestraße.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 34 des pool Magazins erschienen.

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