Grandioser Ausblick
Wenn ein Pool an ein altes Schloss angebaut werden soll, muss es sich schon um etwas ganz Besonderes handeln.
Schon vor einigen Jahren hatte der Bauherr das alte, unter Denkmalschutz stehende Schloss erworben, an dem der Zahn der Zeit nicht spurlos vorbei gegangen war. So entschloss er sich zu einer umfassenden Sanierung und Modernisierung der alten Villa aus der Gründerzeit.
Alle Maßnahmen waren penibel mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Das galt natürlich auch für den Bau des neuen Schwimmbades, das der Bauherr in Auftrag gegeben hatte. Die unvergleichliche Grundstückssituation bot, was den Poolbau betraf, allerdings auch gewisse Nachteile.
Das Schloss, das auf einem Hügel thront, wird von einem parkähnlichen Garten eingefasst. Ein schmales Tor und eine langgezogene Auffahrt führen zum Gebäude – das sieht optisch sehr reizvoll aus, erwies sich aber als zu eng, um hier einem LKW mit einem Fertigbecken die Durchfahrt zu ermöglichen. Deshalb schlug Michael Blechschmidt, Geschäftsführer des bsw-Poolbauunternehmens Fritz P. Massar, eine andere Lösung vor: Ein Schwimmbecken aus Systembausteinen, die sich leicht zur Baustelle transportieren ließen.
Das Becken brauchte dann nur mit einer sandfarbenen DLW-Folie ausgekleidet zu werden, die optisch gut zum Gebäude passt, womit auch die Maßgabe des Denkmalschutzamtes erfüllt wurde. Wie aus den Bildern ersichtlich, ist hier eine imposante Poolanlage entstanden. Dies hat natürlich auch mit dem grandiosen Ausblick zu tun, der sich den Bewohnern vom Pool aus bietet.
Der Hauseingang schwebt gewissermaßen 2 m über Gartenniveau und war früher über eine zweiseitige Treppe zu erreichen. Die Treppe wurde entfernt und das Gelände aufgeschüttet, um vor dem Eingang eine Terrasse und den Pool bauen zu können. Unmittelbar dahinter entstand eine Kante, hinter der das Gelände 1 m abfällt.
Um den Eindruck eines schwebenden Pools noch zu verstärken, plante Michael Blechschmidt zusammen mit dem ausführenden Architekturbüro RMK-Bauplanung an drei Seiten des 10 x 4,50 m großen Beckens einen freien Überlauf, über den das Wasser in einer Kaskade an der Beckenwand abläuft, um dann in einer mit Gefälle angebrachten Überlaufrinne gesammelt und zum Schwallwasserbehälter transportiert zu werden.
Die ?Badenden können so noch besser vom Pool aus den Ausblick in den Garten genießen. Zwischen Hauseingang und Beckenkopf wurde eine Betonplatte betoniert, so dass darunter ein Technikraum entstand, der zur Aufnahme der Grünbeck-Schwimmbadtechnik dient. Über der Betonplatte wurde dann die Holzterrasse verlegt, so dass ein nahtloser Übergang vom Wohnbereich zum Pool geschaffen wurde.
Auf ein kleines, interessantes Detail macht Michael Blechschmidt aufmerksam: Um einen optisch sauberen Abschluss von der Holzterrasse zum Beckenkopf zu schaffen, wurde eine Winkelschiene aus Edelstahl verlegt, die in die Terrasse eingedichtet ist und so die Holzbretter sauber abschließt, so dass selbst nach Jahren noch ein sauberer Übergang von Terrasse zum Pool besteht.
Bemerkenswert ist auch die Treppenanlage des Schwimmbeckens, eine Lösung, die die Firma Massar schon einige Male realisiert hat. Die komplette Beckenbreite wird praktisch zweigeteilt: Während die eine Hälfte von breiten, bequemen Stufen eingenommen wird, wurde auf der anderen Seite eine Sitzbank geschaffen, die zum Verweilen und Entspannen einlädt und die des Öfteren schon mit Luftsprudel- und Massagedüsen ausgerüstet wurde, was aber bei diesem Schwimmbad nicht der Fall ist.
Erwähnenswert sind auch die Haltestangen, die auf den Längsseiten des Schwimmbeckens montiert sind und als Auflagekante für den Rollladen dienen, so dass der Rollladen auch kindersicher ist – darauf legte der Bauherr besonderen Wert. Die PAMAG-Schwimmbadabdeckung ruht in einem Schacht im Beckenboden, der durch eine Edelstahlplatte abgedeckt wird und im Beckenboden versenkt ist, so dass Schacht und Abdeckung nicht zu sehen sind. Ein paar weiße Scheinwerfer komplettieren diese hochwertige Poolanlage.