Gemeinsame Wasseraufbereitung

Ein Whirlpool und ein Schwimmbad können über eine gemeinsame Wasseraufbereitung betrieben werden. Das Pool-Magazin zeigt die Vorteile.

Unmittelbar im Untergeschoss seiner Villa hatte der Bauherr schon seit längerem auch ein Schwimmbad geplant.

Von der Rohbauseite her waren die Vorbereitungen schon lange getroffen, der Betonkörper des Beckens betoniert und für die Anschlüsse vorbereitet.

„Der Bauherr hatte sehr präzise Vorstellungen über seine Schwimmbadanlage“, erinnert sich bsw-Mitglied Joachim Stiber, der für die technische Planung der Anlage hinzugezogen wurde und zusammen mit dem Architekten das Projekt vollendete. Ein schwäbischer Unternehmer und Tüftler, der sich über alles informierte und auch über Details Bescheid wusste.

Badelagune

In den ersten Schritten wurde das Betonbecken vervollständigt: Mit einer finnischen Rinne, leicht angeschrägt, so dass eine Art Uferzone entsteht, mit weißen Fliesen und blauer Bordüre, die dem Pool die typische anziehende Schwimmbadfarbe gibt.

Das Becken ist auf Wunsch des Bauherrn auf 10,20 x 6,20 m angelegt, um lange Bahnen schwimmen zu können. Es erhielt außerdem eine ebenso großzügig angelegte Einstiegstreppe über Eck.

Anschließend wurde der Pool von Joachim Stiber und seinem Team mit der notwendigen Schwimmbadtechnik ausgestattet: Einlaufdüsen an den Längsseiten, wie es sonst nur bei gewerblichen Bädern üblich ist, ein Bodensprudler in der Mitte des Beckens, eine zweistrahlige Gegenstromanlage und drei Scheinwerfer.

Vom Architekten war bereits ein Höhenversatz mit Stufe in der Schwimmhalle eingeplant. Hier wurde der neue Whirlpool, Typ „Roman“ von RivieraPool, eingebaut, der noch mal eine kleine podestartige Erhöhung erhielt, damit die Bauherrn vom Beckenrand aus besser ihr neues Reich überblicken können.

Whirlpool
Whirlpool

Platz- und kostensparend werden Schwimmbad und Whirlpool über eine einzige Wasseraufbereitung betrieben. Beide Becken sind über eine Kombischaltung verbunden.

Dazu braucht der Whirlpool-Kreislauf nur gesperrt und von 28 Grad Celsius, die das Schwimmbadwasser hat, auf die 36 Grad Celsius Whirlpool-Temperatur hochgeheizt werden. Nach Ende des Bades wird der Kreislauf wieder geöffnet, und das Wasser fließt in den allgemeinen Beckenkreislauf zurück.

Die Schwimmbadtechnik ist platzsparend direkt am Beckenkörper angebracht.

Da der Bauherr auf eine möglichst bedienerfreundliche und wartungsarme Technik Wert legte, wurde von Joachim Stiber eine vollautomatische Wasseraufbereitung ausgewählt: Dazu gehört die Mehrschicht-Filtration inklusive Rückspülung, automatische Chlordosierung und pH-Senkung sowie die Schwimmbad-Whirlpool-Kombinationschaltung, mit der sich auch der Whirlpool leicht steuern lässt.

Die ganze Halle ist unterkellert. Sowohl Schwimmbecken als auch Whirlpool sind aufgeständert, so dass die Technik leicht gewartet werden kann.

Während also die Pooltechnik aufwendig gehalten ist, legte der Bauherr auf eine eher sparsame, zurückhaltende Gestaltung des Raumes Wert.

Einzig ein Kunstwerk aus Keramik und Metall an einer Wand, dass er vor einiger Zeit erworben hatte, prägt den Raum. Ansonsten sind die Wände in schlichtem Weiß.

Eine abgehängte Decke nimmt die Form des Beckens auf. Praktisch dabei: Zum einen wird die Luft oben über das Deckenfries abgesaugt, zum anderen konnten in die Beckenkontur Neonröhren integriert werden. Das Lichtband zeichnet im Dunkeln die Kontur des Beckens nach und schafft so wieder eine ganz andere Atmosphäre im Raum.

Noch zur Schwimmhalle gehörend, aber durch eine Wand abgetrennt, wurden in einem separaten Teil eine finnische Sauna, ein Dampfbad und der Ruheraum untergebracht. Dieser Teil ist klimatechnisch von der Schwimmhalle getrennt, um hier einen kühleren Bereich zu schaffen.

Finnische Sauna
Finnische Sauna

Nur über eine einzige Tür gelangt man vom Ruhebereich in die Schwimmhalle. ein Austritt ins Freie existiert nicht.

„Die Detailplanung und Ausführung waren ein dynamischer Prozess zwischen dem Architekten, dem Bauherrn und uns“, meint Joachim Stiber abschließend, was von allen Beteiligten viel Flexibilität und dauernde Präsenz erforderte.

Dampfbad
Dampfbad

Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte die Anlage übergeben werden, mit der sich der Bauherr auch noch nach einer längeren Betriebszeit zufrieden zeigt.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 37 des pool Magazins erschienen.

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