Gelungene Schönheitsoperation

Ein altes Schwimmbecken sollte nicht nur saniert werden, sondern die ganze Schwimmhalle ein attraktives Outfit erhalten. Dadurch bekam die Anlage ein komplett neues Gesicht.

Eine typische Schwimmhalle aus den 70er-Jahren: unterflur im Wohnhaus gelegen und mit einem Lichtschacht versehen, der nur ein wenig Tageslicht in den Raum hineinließ. So präsentierte sich die Anlage, als Rolf Petersen und Holger Mauerer, die vom Bauherrn zu einem Besichtigungstermin eingeladen waren, die Anlage betraten.

Schwimmhalle nachher

Schwimmhalle vorher
Der alte Lichtschacht verstärkte den Eindruck, sich in einem Keller zu befinden.

Die Schwimmhalle ist mit 35 m2 relativ klein, entsprechend misst das Kunststoffbecken ebenfalls gerade einmal 6,50 m x 3,50 m. Der Bauherr, der den Zustand vom Vorbesitzer zunächst übernommen hatte, versuchte hilfsweise, mit Kunstpalmen ein paar schmückende Elemente in die Halle zu bringen, bevor er sich zur Totalsanierung entschloss.

Wellnessbereich
Sauna- und Duschbereich wurden komplett neu gestaltet.

Eine Glasschiebetür trennte einen Vorraum, in dem eine Sauna und die Dusche untergebracht waren, von der Schwimmhalle ab. Mehrere Gründe hatten den Bauherrn dazu veranlasst, die bsw-Poolexperten von SSF Schwimmbad GmbH aus Meerbusch zurate zu ziehen: Zum einen war das Schwimmbecken defekt und musste saniert werden. Zum anderen wünschte sich der Bauherr ein angenehmes, attraktiveres Erscheinungsbild seiner Schwimmhalle. Und schließlich sollten die Sanierungsmaßnahmen zu wesentlich geringeren Betriebskosten führen.

Zuerst erhielt deshalb das Becken eine neue Beschichtung. Dann wurden die Einbauteile und die Edelstahlholme der Einstiegs­treppe erneuert. Das Becken bekam außerdem einen grando-Rollladen spendiert, der unter dem Holzdeck am Kopf des Beckens versteckt in einem Schacht ruht. Auch die Abdeckung reduziert jetzt die Betriebskosten ganz er­heblich.

Schwimmhalle Grundriss
Der Grundriss zeigt die Neugliederung der Halle.

Was die Wasseraufbereitung betrifft, erläutert Rolf Petersen, so war die Technik in einem Schacht am Becken untergebracht. Die­se wurde entfernt und durch eine moderne Ospa-Schwimmbadtechnik ersetzt, die jetzt in der Garage des Hauses installiert ist. Dort ist auch die Menerga-Entfeuchtungsanlage mit mehrstufiger Wärmerückgewinnung untergebracht. Über die Ospa-Steuerung BlueControl kann der Bauherr alle Wasserwerte, die Entfeuchtung und die Poolscheinwerfer kontrollieren.

Auch in Architektur und Gestaltung der Schwimmhalle griff das SSF-Team ein. Zuerst wurde der ganze Raum mit ISO-Wärmedämmung und Dampfsperre ausgekleidet. „Um den Raum zu vergrößern“, so Holger Mauerer, Architekt bei SSF, „haben wir die Trennwand entfernt und den Vorraum klimatechnisch der Schwimmhalle zugeschlagen.“ Die alte Sauna­kabine wurde durch eine Klafs-Sauna der „Premium“-Serie mit breiter Glasfront ausgetauscht.

Raffiniert ist auch ein weiteres Detail: Die schmale Holzbrücke vor der Sauna wurde zugunsten eines breiten und geschwungenen Teakholzdeckes entfernt. Das Holzdeck kann jetzt auch als Liegebereich genutzt werden. Darunter ruht die Rollladenabdeckung in einem Schacht. „Architektonisch gesehen stellte der Lichtschacht eine Herausforderung dar“, erläutert Holger Mauerer.

„Das fahle Licht des Betonschachtes verstärkte das Gefühl, in einem Keller zu sein. Stattdessen sollte der Lichtschacht positiv mit in den Raum einbezogen werden.“ Dazu wurde der Lichtschacht oben geschlossen und in die Wand ein von dem Glaskünstler Eric Simon gestaltetes Glasbild eingesetzt, das mit LED-Scheinwerfern hinterleuchtet wird. Für den Umgangsbereich und die Dusche wurde ein Feinsteinzeug in warmen Tönen ausgewählt. Auch sonst wurden für die Raumgestaltung warme, erdige Farbtöne gewählt, um der Schwimmhalle ein freundliches Ambiente zu geben.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 49 des pool Magazins erschienen.

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