Gartenschwimmbad in Rekordzeit

Reportage: Mit einem Fertigbeckensystem in sieben Wochen zum eigenen Gartenschwimmbad. Ein Erfahrungsbericht.

Ab dem Frühjahr machte der Bauherr Tempo. Der schnelle Einbau war ihm besonders wichtig. Den ganzen Winter über hatte er sich informiert, Prospekte studiert, Fachhändler besucht und mit anderen Schwimmbadbesitzern gesprochen.

Sein altes Folienbecken im Garten war in die Jahre gekommen und mittlerweile nicht mehr zu benutzen. Aber auf sein geliebtes Schwimmbad im Garten wollte er nicht allzu lange verzichten. Der neue Pool sollte noch in diesem Frühjahr fertig sein.

Lieferung machbar?
Die Frage im März: Lieferung bis 31. April – machbar oder nicht?

Um einen schnellen Einbau zu gewährleisten, kam nur ein Fertigbecken in Frage. „Mauern und Betonieren ging nicht“, erzählt er, „denn wir bekamen hier aufs Grundstück keine Schalung hinein.“ Außerdem hatten es ihm die so genannten Römischen Treppen angetan, die bei vielen Polyester-Schwimmbecken bereits fertig integriert mitgeliefert werden.

Im März stellte er dann verschiedenen Fachhändlern die Gewissensfrage: Lieferung bis 31. April: Machbar oder nicht?

Jochen Schlüter, bsw-Schwimmbadbauer in Heßheim, sagte zu, ein Polyfaser-Schwimmbecken mit Römischer Treppe, integrierter Luftsprudelliege und Rollladenabdeckung im vereinbarten Zeitraum liefern zu können.

„Vor allem der Rollladen war mir wichtig“, erklärt der Bauherr, „weil der Wind, der oft sehr stark von den Bergen herunter weht, viel Schmutz und Laub ins Becken bringt.“

Um das neue Becken besser vor dem Wind zu schützen, ließ er die Hecke, die bisher als Sichtschutz zur Straße hin diente, wegreißen und dafür eine Mauer bauen, die Sicht- und Windschutz gleichermaßen bietet. Außerdem wurde so mehr Platz gewonnen.

Und das Becken kühlt auch nicht mehr so schnell aus. „Ich verliere jetzt nachts höchstens noch 1 bis 2 Grad Celsius“, meint er stolz, so dass er nur noch wenig nachheizen muss.

Auf eine zuerst angedachte Überlaufrinne verzichtete er dann doch. Die Ruhe im Garten war ihm höchstes Gebot.

Vom Pool ist praktisch nichts zu hören

So wurde auch darauf verzichtet, die Technik neben dem Becken zu platzieren, sondern diese ist im Keller des Wohnhauses untergebracht.

Das Wasser wird mittels einer so genannten Flüsterpumpe zum Becken hoch gepumpt. So hört man von dem Pool praktisch nichts. Vom Verkehrslärm bekommt die Familie auch nichts mit, da der Garten mit dem Pool geschützt hinterm Haus gelegen ist und das Grundstück nach hinten von einem Weinberg begrenzt wird, so dass hier nicht mehr gebaut werden kann.

Das Grundstück war vormals durch eine starke Hanglange geprägt, die für das Schwimmbecken nivelliert werden musste. Eine neue Bodenplatte aus Beton wurde eingezogen, auf die das Becken gestellt werden konnte.

Anlieferung per Kran
Spektakuläre Anlieferung: Mit einem 100-m-Kran wurde das Fertigbecken über das Haus gehoben und an Ort und Stelle auf die vorbereitete Betonplatte abgesetzt.

Pünktlich zum vereinbarten Termin kam ein übergroßer Lkw direkt aus Südtirol, der Heimat von Polyfaser, mit dem Polyesterbecken an Bord in den kleinen Pfälzer Weinort gefahren. Ein 100-m-Kran, der größte in der Region, hob das Becken übers Haus hinweg, um es auf die Betonplatte abzusetzen.

„Es fehlten noch knapp 2 m“, erinnert sich der Bauherr. „Wir mussten ein wenig schieben, bis es die richtige Position hatte und abgesetzt werden konnte.“

Anschließend begann der Schwimmbadbauer sofort mit dem Anschluss des Beckens. Es wurden zudem seitliche Verstrebungen einbetoniert und ein Ringanker gesetzt, um dem Becken noch mehr Stabilität zu geben. Außerdem wurde auf Anraten des Schwimmbadbauers der Beckenkörper mit Styropor eingepackt, damit beim Hinterfüllen mit Steinen die Außenbeckenwand nicht beschädigt wird.

„Noch bevor die Arbeiten abgeschlossen waren“, erzählt der Bauherr stolz, bin ich bereits geschwommen.“

Mitte April wurde das Becken in Betrieb genommen, und der Bauherr konnte das erste Mal in seinem Pool baden. Obwohl der Garten noch nicht fertig war und jede Menge Schmutz ins Wasser getragen wurde, ließ er sich das Vergnügen nicht nehmen.

Der Rollladenschacht erhielt noch eine Naturholzabdeckung als Verkleidung. Und die Gegenstromanlage wurde vom alten Becken übernommen.

Die sehr feuchte Erde erschwerte die weiteren Arbeiten. So setzte sich der Boden rings ums Becken nur minimal, und es dauerte einige Zeit, bis die Beckenrandsteine gesetzt werden konnten, was der Bauherr dann selbst machte.

Vor dem Umbau
Vorher: Der alte Garten mit Folienbecken in Hanglage und ungeschützt.

Auch die Terrassensteine verlegte er, wie überhaupt eine Menge Eigenleistung erbracht wurde. So baute er die Dusche am Beckenrand selbst, und auch die Montage einer Solaranlage auf dem Dach des Geräteshäuschens stellte kein größeres Problem dar. Diese versorgt das Haus in den Sommermonaten mit so viel warmem Wasser, dass auch der Pool damit mühelos beheizt werden kann. Der Anschluss an die Ölheizung erübrigte sich.

„Auch wenn schlechtes Wetter ist“, meint er, „habe ich immer genügend warmes Wasser für die Dusche“.

Das Blau des neuen Pools stellt das Gartenbild wieder her. Jeden Morgen zieht der stolze Bauherr seine Bahnen, um sich anschließend auf der Luftsprudelliege von den prickelnden Luftbläschen sanft massieren zu lassen.

Nach dem Umbau
Nachher: Die fertiggestellte Anlage mit neuem Pool – jetzt auch wind- und sichtgeschützt.

Komplett fertig war die Anlage am 20. Mai, also binnen sieben Wochen konnte das Projekt durchgezogen werden.
Der Pool liegt jetzt dank der Mauer windgeschützt und sicher vor neugierigen Blicken im Garten verborgen. „Wir wandern jetzt mit der Sonne“, erklärt er den Sinn der drei Sitzgruppen. Zum Frühstück ist es oben am Pool am schönsten, und abends genießt die Familie den Sonnenuntergang auf der Terrasse.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 38 des pool Magazins erschienen.

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