Besonderheiten beachten
Die Niedrigenergie-Bauweise hat sich nun auch bei privaten Schwimmhallen durchgesetzt. Moderne Schwimmhallen werden durch zusätzliche Innendämmung auf energetisch optimale Weise betrieben. Bei der Planung sind jedoch noch weitere Dinge zu berücksichtigen.
Was den Bau von privaten Schwimmhallen betrifft, so haben sich heute allgemein gültige Standards durchgesetzt, die sich im Schwimmhallenbau bewährt haben. Dunkle Kellerbäder im Neonlicht mit zugigen Fenstern und womöglich noch Feuchteschäden in der Ecke gehören der Vergangenheit an. Heute spielen die Behaglichkeit und das Wohlfühlen in einer modernen Schwimmhalle eine entscheidende Rolle.

Aufgrund der hohen Raumlufttemperaturen und relativen Luftfeuchte muss besonderes Augenmerk auf eine bauphysikalisch richtige Ausführung der Raumumschließungen gerichtet werden. Hierzu gehören Dach-, Wand-, Fenster- und Bodenausbildungen sowie Anschlusszonen von Boden, Wand und Decke. Der konstruktive Aufbau der Umschließungsflächen einer Schwimmhalle muss so erfolgen, dass es zu keiner Jahreszeit zur Kondensatbildung auf den Oberflächen und innerhalb der Bauteile kommen kann.
Energie sparen durch Wärmedämmung mit Dampfsperre
Als ein wesentliches Element in der Bauphysik von Privatschwimmhallen hat sich heute der hochwertige innen liegende Wärmeschutz aller umschließenden Bauteile durchgesetzt. Durch Wärmedämmung wird nämlich die Oberflächentemperatur der Wände und der Decke ganz nah an der Raumtemperatur gehalten. Dadurch strahlt der unbekleidete Körper deutlich weniger Wärme an die Umgebung ab und empfindet deshalb thermische Behaglichkeit. Besonders wirksam ist dabei die innen liegende Wärmedämmung mit Dampfsperre. Durch diese Maßnahme regelt sich die Oberflächentemperatur sehr rasch mit der Raumtemperatur auf das angenehme Niveau.
Die nachträgliche Wärmedämmung einer bestehenden Schwimmhalle kann hier wahre Wunder bewirken. Unangenehmer Zug, Stockflecken und hohe Heizkosten sind dann kein Thema mehr. Erfahrungsgemäß hat sich hier die innen liegende Wärmedämmung mit Alu-Dampfsperre als die sicherste Methode erwiesen. Die Wärmedämmung sorgt für rundum angenehm warme Oberflächen und die Dampfsperre schützt die Baukonstruktion vor dem Wasserdampf. So bleiben alle Bauteile auf Dauer trocken und können nach Wunsch gestaltet werden. Der bauphysikalisch sichere Ausbau ist wichtig für das Gebäude.

Wohlfühlatmosphäre durch angenehme Akustik
Zusätzlich ist eine angenehme Akustik wichtig, sodass man sich im Raum rundum wohlfühlt. Daher empfiehlt es sich frühzeitig, etwaig akustische Maßnahmen mit einzuplanen. Anhand von Plan und Grundriss kann ein erfahrenes Planungsinstitut wie die ENOP eine akustische Berechnung vornehmen. Bei der Berechnung wird die Nachhallzeit ermittelt und anhand des Ergebnisses wird die notwendige Schallabsorptionsfläche festgestellt. Diese kann dann beispielsweise mit einer schwimmbadgeeigneten Akustikdecke oder schallabsorbierenden Bildern an der Wand umgesetzt werden.
Was beim Neubau von Schwimmhallen gilt, trifft prinzipiell auch für die Sanierung bestehender Schwimmbadanlagen zu. Hermetisch dichter Wärme- und Feuchteschutz sind die Voraussetzung für angenehmes Klima und energiesparenden Betrieb. Bei Sanierungen müssen oftmals Details vor Ort gelöst werden, um später keine Überraschungen zu erleben. Einschlägige Erfahrung und Fachwissen sowie ein sicheres System sind hier unabdingbar.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine energetische Sanierung einer Schwimmhalle auch förderfähig (siehe auch INFO-Box). Weitere Informationen zu allen Aspekten der Schwimmhallenplanung und -sanierung gibt es unter www.iso.de
Weitere Artikel zum Thema Energiesparen finden Sie hier.
INFO: Das Beratungsinstitut ENOP – ein Partnerunternehmen der ISO GmbH – ist spezialisiert auf die Fachberatung für Schwimmhallen, speziell für die Bereiche Energieberatung, Bauphysik, Akustik und Beleuchtung. Das Beratungsinstitut verfügt auch über einen Energieberater, der auf das Thema Schwimmhallen spezialisiert ist und Fördermittel beantragen kann. Denn unter bestimmten Voraussetzungen ist die energetische Sanierung einer Schwimmhalle förderfähig. Weitere Informationen unter www.enop.de
Alexander Ziegler
Der Autor ist Geschäftsführer der ISO Gesellschaft für Isolier- und Feuchtraumtechnik mbH. Zugleich ist er auch Fachautor sowie Fachreferent für den Bundesverband Schwimmbad & Wellness (bsw).