Ein Spiel von Form und Farben

Mit Polyesterbecken lassen sich relativ einfach elegante und ausgefallene Formen realisieren. Ein Praxis-Beispiel.

Der Bauherr hatte schon seit einiger Zeit über einen Schwimmhallenanbau an sein bestehendes Wohnhaus nachgedacht, Angebote eingeholt und mit verschiedenen Anbietern Kontakt aufgenommen. Da er auf der einen Seite ein Fertigbecken wünschte, andererseits aber eine freie Beckenform haben wollte, reduzierte sich die Zahl der Kandidaten schnell.

einzigartige Form des Schwimmbeckens
Ein wenig verspielt, aber originell wirkt die Schwimmhalle. Die Form des Beckens war Wunsch des Bauherrn.

Sein Architekt, Reinhardt Klotz aus Schalksmühle, hatte bereits einen Entwurf für den Anbau gemacht. In den vorgebenen Grundriss sollte das Schwimmbecken eingebaut werden. Nach mehreren Beratungsgesprächen und Angeboten entschied sich der Bauherr für ein Polyester-Schwimmbecken der Firma Odenwald-Pool.

Den Wunsch nach einer ausgefallenen Lösung sah er hier am besten verwirklicht. „Um den Ausbau im abfallenden Gelände zu realisieren“, erzählt Odenwald-Pool-Geschäftsführer Friedhelm Schuch, „musste rund 6 m tief in den Hang hineingegraben werden.“ Der Bau befindet sich jetzt eine Etage unter dem Wohnhausniveau, doch der Raum verfügt trotzdem über ausreichend Tageslicht, das eine breite Glasfront hineinläßt.

Vor dem Austritt realisierte der Architekt einen Lichthof mit einer Mauer, die vor neugierigen Blicken schützt. Gleichfalls eine praktische Lösung: Über der Schwimmhalle befindet sich jetzt eine Terrasse. Das Becken wurde in Segmenten im Werk von Odenwald-Pool in Erbach gefertigt und diese dann an der Baustelle zusammengebaut.

Schwimmbaddecke mit LEDs
In der heruntergezogenen Decke konnten die LEDs unauffällig platziert werden.

Ein Kriechgang rings ums Becken gewährleistet, dass das Becken und die Verrohrung jederzeit gut zugänglich sind. Der Bauherr geht jetzt bequem vom Wohnhaus über eine Treppe hinunter in sein neues Reich.

Ausreichend Platz zum Schwimmen

Die Größe des neuen Beckens wurde dabei so ausreichend gewählt, dass die Familie hier ausgiebig ihre Bahnen schwimmen kann. Die eigenwillige Form war die Idee des Bauherrn: 9 m Länge und 3,50 bzw. 4,50 m in der Breite bieten ausreichend Platz fürs Schwimmtraining. In der Ausbuchtung ist eine breite, bequeme Einstiegstreppe integriert. Dafür sind Wasserattraktionen nur sparsam eingebaut. Drei Massagedüsen in schräger Anordnung, um einen optimalen Massageeffekt zu erzielen – das musste genügen. Ansonsten steht das reine Schwimmvergnügen im Vordergrund.

Das Schwimmbecken

Das Becken aus hochwertigem glasfaserverstärkten Polyestersegmenten erlaubt es, die unterschiedlichsten Formen und Größen in jeden Raum zu bauen. Dabei wird es als freitragendes Montagebecken gebaut. Bei dieser Bauweise sind der Form, der Ausstattung und Größe nur wenig Grenzen gesetzt. Die spezielle Produktionsweise ermöglicht es, nach individueller Planung die maßgeschneiderte Umsetzung der Kundenwünsche exakt zu realisieren.

Überlaufrinne
Überlaufrinne

Die einzelnen Polyester-Plattensegmente werden in der eigenen Montagehalle vorgefertigt, anschließend direkt an die Baustelle geliefert und vor Ort fugenlos ohne weitere Materialien zusammengefügt. Die Segmente passen durch jede Türe und ersparen aufwendige Vorbereitungs- und Transportplanungen (große Wandöffnungen, Autokran etc.) und die damit verbundenen Kosten. Die Vorteile sind außer einer sparsam bemessenen Baugrube auch eine kurze Montagezeit. Die Becken gibt es wahlweise mit Überlaufrinne oder als Skimmerbecken.

LEDs liefern Lichtpracht

Die Überlaufrinne, gleichfalls aus GFK-Kunststoff gefertigt, wurde wie üblich von Odenwald-Pool gleich mitgebaut. Der Becken­kopf ist wie eine Handfasse ausgebildet, so dass es etwa 3 cm höher steht als die Rinne. Dies hat den angenehmen Effekt, dass auch der Wasserspiegel entsprechend höher gezogen ist und die Schwimmer besser in die Umgebung sehen können.

Auf ein besonderes Vergnügen, was zur Zeit im Schwimmbadbau absolut in ist, wollte der Bauherr nicht verzichten: Sowohl der Pool selbst als auch in der Decke sind LED-Leuchten eingebaut, die das Wasser, aber auch den Raum in ein farbenprächtiges Licht tauchen. Dazu wurde die Decke heruntergezogen, um hier unauffällig, aber effizient die LEDs platzieren zu können. Der Deckenausschnitt ist in der Form des Beckens gehalten, so dass sich Lichtspiele im Wasser und im Raum ent­sprechen.

Alles wird digital gesteuert

Das Farbenspiel wechselt ständig, einzelne Farben können auch auf Knopfdruck gehalten werden. Da sich das Farbenspiel sowohl im Wasser als auch an der Decke leicht regulieren läßt, ergibt sich im gesamten Raum eine harmonische Atmosphäre. Die LEDs können dabei sowohl vom Becken als auch von der Ospa-­Schwimmbadsteuerung BlueControl bedient werden.

Pool
Eine Massagestation, deren Düsen schräg angeordnet sind, gehört zur Ausstattung.

Mit der zentralen Steuerung, mit der sich nicht nur die Wasserwerte, sondern sämtliche Attraktionen steuern lassen, ist die Anlage ebenfalls ausgerüstet. Auf dem Touchpanel in der Schwimmhalle lässt sich die Anlage leicht und sicher bedienen.

Die dazugehörige komplette Wasseraufbereitungstechnik ist in einem Nebenraum untergebracht: Superfilter, Chlorozongerät, pH-Heber und –Senker – alles sauber und trocken. Nur die Pumpen für den Filter und für die Massageanlage sind direkt am Becken montiert.

Nach der Montage des Beckens folgte der weitere Innenausbau der Schwimmhalle. Der Baukörper wurde dazu komplett mit innen liegender ISO-Wärmedämmung und -Dampfsperre eingepackt, auf die dann die weitere Oberflächengestaltung aufgebracht werden konnte.

Pool-Treppe

So ließ der Bauherr ein Bild auf die Längsseite der Wand malen, das die ostfriesische Heimat seiner Frau zeigt. Eine große Postkarte sozusagen. Das gemalte Haus stellt das Elternhaus seiner Frau dar. Der Turm daneben soll der bekannte Pilsumer Leuchtturm sein.

Sehr wichtig war auch die Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung. Die Menerga-Anlage ist ebenfalls im Nebenraum untergebracht. Die Scheiben bleiben so jederzeit beschlagsfrei.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 42 des pool Magazins erschienen.

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