Die neue alte Schimmhalle
Eine professionelle Sanierung gab einer verbauten Schwimmhalle ein attraktives Äußeres.
Ursprünglich sollte das Schwimmbad nur eine neue Folie spendiert bekommen. Als Reiner Lietz, Geschäftsführer des bsw-Schwimmbadbauunternehmens Kühling & Hauers, zur Besichtigung des alten Beckens eingeladen wurde, fielen dem Poolexperten schnell eine Reihe weiterer Probleme auf, die im Zuge einer Sanierung gleichfalls behoben werden sollten.
Das rund 40 Jahre alte Architektenhaus mit der Schwimmhalle im Erdgeschoss wird heute von einer jungen Familie mit kleinen Kindern bewohnt. Die Bauherrin hatte den Wunsch, das 3,50 x 6,50 m große und immerhin 2,40 m tiefe Betonbecken mit einer Folie auszukleiden. Der Wasserstand lag entsprechend der Skimmerhöhe ursprünglich einen halben Meter unter Fußbodenniveau. Dementsprechend sah das Schwimmbad aus wie eine halb volle Badewanne.
Reiner Lietz empfahl deshalb, den Beckenboden um 90 cm und damit auch den Wasserstand anzuheben. Gravierendes Manko: Da kein Raum mehr war zwischen dem Pool und der nackten Wand, kragte der Beckenrand ein Stück über. Aus Unfallschutzgründen empfahl Reiner Lietz der Bauherrin deshalb, die Außenmauer zu entfernen und dafür einen Wintergarten anzubauen, der nicht nur mehr Licht in den Raum bringt, sondern ihn auch öffnet und Platz schafft für einen richtigen Umgang ums Becken.
Der Bau des Wintergartens zog sich eine Weile hin, weil er ans Nachbargrundstück heranreichte und die Grenzbebauung erst mit dem Nachbarn geklärt werden musste, was aber zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelang. Danach konnte das Schwimmbecken zu einem modernen Pool umgebaut werden. So wurde der überkragende Rand abgeschnitten und das Becken auf eine Höhe von 1,50 m aufbetoniert. Anschließend montierten die Techniker neue Einbauteile sowie eine Gegenstromanlage und schweißten eine weiße DLW-Folie ein.
Eine wichtige Nachrüstung ist beispielsweise die grando-Rollladenabdeckung, die unterflur ins Becken montiert wurde. Des Weiteren wurde das Becken mit einer Fluvo-Gegenstromanlage ausgerüstet. Reiner Lietz: „Wir haben den Boden 3 m vor der Gegenstromanlage tiefer gelegt. Die Bauherrin betreibt hier Aquajogging, indem sie sich eine Schwimmweste anlegt und mit einem Rockmann-Seil vor der Gegenstromanlage ihre Übungen macht.“
Auch die alte Schwimmbadtechnik wurde ausgetauscht und durch eine moderne sopra-Technik ersetzt. Mehrschichtfilteranlage, Soprazongerät sowie die sopratest-Anlage mit dem Airstream-Lüftungsgerät sind direkt am Beckenkörper im Untergeschoss installiert. Auch der Wintergarten ist konstruktiv auf höchstem Niveau mit thermisch getrennten Metallprofilen und 0,5er-Wärmeschutzverglasung.
Der Innenraum wurde auf modernes Schwimmhallenniveau aufgerüstet und erhielt eine Rundum-Wärmedämmung mit Dampfsperre. Die Glasbausteine in der zum Wohnbereich gelegenen Wand wurden durch Wärmeschutzfenster ersetzt, was die Schwimmhalle auch zum Wohnbereich hin öffnet und ihr einen transparenten Eindruck verleiht.
Ein kleines optisches Highlight ist eine weiße Platte, die einerseits als Projektionsfläche für den Beamer dient, hinter der sich andererseits auch LED-Farblichtspiele verbergen, die die Bauherrin auf Knopfdruck abrufen kann.
Caesars Therme
Dampf- und Wärmestrahlungsbäder waren schon bei den Römern sehr beliebt und gewinnen auch heute zunehmend mehr Anhänger. Da sich die Caesars Therme von Kühling & Hauers jedem Grundriss anpassen lässt, fand sich auch bei der Sanierung der alten Schwimmhalle Platz dafür. Gleich fünf Badeformen werden in dieser einen Kabine realisiert:
Ein Tepidarium als mildes Warmluftbad mit Temperaturen von 37 bis 39° C, ein Caldarium-Wärmestrahlungsbad und ein Caldarium-Dampfbad mit Temperaturen von 42 bis 45°C, ein Laconium als Schwitz- und Entschlackungsbad mit intensiver Strahlungswärme bei 55 bis 65° C sowie ein Hamam, also ein türkisches Bad mit heißen Natursteinflächen und einer Temperatur von 50° C. Dank einer intelligenten Steuerung können die einzelnen Badeformen bequem am Display abgerufen werden.