Deckel drauf: Rollläden

Rollladen-Abdeckungen sorgen dafür, dass der eigene Pool auch im Unterhalt erschwinglich bleibt.

Ob Frei- oder Hallenbad, eine vollautomatische Rollladen-Abdeckung spart Energie, schont die Umwelt, sorgt für kristallklares Wasser und bietet bei entsprechender Ausführung auch noch Schutz für Mensch und Tier.

Pool_mit_Rollladenabdeckung

Das Prinzip einer Rollladen-Abdeckung ist einfach: Die eigentliche Abdeckung besteht aus PVC-Lamellen, die mittels Nut und Feder miteinander verbunden und an den Enden wasserdicht verschlossen sind. Auf einer Edelstahl- oder Aluminiumwelle aufgewickelt, lässt sich die Abdeckung mittels Motor frei auf der Wasseroberfläche auf- und zufahren.

Die Einbauvarianten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Einbauvarianten, ober- oder unterirdisch.

Bei einer oberirdischen Abdeckung befindet sich die Aufwickelvorrichtung (Aufwickelwelle und Antrieb) außerhalb des Beckens und oberhalb des Wasserspiegels

Unterirdische Abdeckungen werden unter der Wasseroberfläche installiert, auf oder unter dem Beckenboden oder in einem separaten Schacht hinter dem Pool. In den meisten Fällen liegt das dazugehörige Antriebssystem seitlich in einem separaten Motorschacht und wird von dort aus durch eine Wanddurchführung mit der Aufwickelwelle verbunden.

Die Wahl der Einbauvariante richtet sich nach den baulichen Rahmenbedingungen vor Ort und ist maßgeblich davon abhängig, ob eine Abdeckung bereits bei der Beckenplanung berücksichtigt wird oder nachträglich eingebaut werden soll.

80 % Energie sparen

Im Schnitt ist eine Rollladen-Abdeckung in der Lage, rund 80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs einzusparen. Wichtig für die Berechnung des möglichen Energieeinsparpotenzials durch eine Rollladen-Abdeckung ist die genaue Kenntnis aller Energieparameter in einem Schwimmbad, wie Energieverlust an das Erdreich, Frischwasserzufuhr, Konvektion, Wärmestrahlung und Verdunstung.

Der größte Wärmeverlust, nahezu 62 Prozent des gesamten Energiebedarfs, geht durch Verdunstung verloren. Sie entsteht, wenn flüssiges Wasser bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes in Wasserdampf übergeht. Der Wärmeverlust an das Erdreich hingegen ist bei entsprechender Dämmung gering.

Einmal aufgeheizt, ist der Energiebedarf im Vergleich zu den anderen Parametern, wie Frischwasserzufuhr, Konvektion und Wärmestau, kaum nennenswert.

Das anerkannte Fraunhofer Institut für Bauphysik hat ein Programm entwickelt, welches auf Basis eines Mittelwertes der Klimadaten der Region Würzburg genaue Zahlen über den tatsächlichen Energiebedarf eines Beckens liefern soll.

Liegen Eckdaten über Schwimmbadgröße, Badesaison, Lage des Schwimmbades, die gewünschte „Wohlfühltemperatur“ und einige wenige weitere Angaben vor, lassen sich die Unterhaltskosten individuell für jeden Kunden berechnen. Das Ergebnis lässt so manchen staunen, die Karte für das städtische Freibad ist meist teurer.

In der Zeit von Mai bis September, mit einer Wassertemperatur von 26 Grad und einer durchschnittlichen Öffnungszeit von einer Stunde täglich, liegen die Energiekosten eines 4 x 8 Meter großen Freibades beispielsweise bei nur 1,32 Euro täglich. (siehe Grafik).

Energieeinsparpotential für ein Freibad 4 m x 8 m, Nutzung Mai bis September, Wassertemperatur 26 Grad, Luftgeschwindigkeit ca. 0,5 m/s

Energieeinsparpotential

Durchschnittliche Wassertemperatur

Energiekosten pro Tag für ein Freibad 4 m x 8 m mit Rolladen-Abdeckung, Badesaison Mai bis September und 1 Stunde Öffnungszeit pro Tag

Energiekosten

Verdunstung Abstrahlung Konvektion Erdreich Frischwasser

Rollladen mit Solareigenschaft machen in manchen Regionen das Beheizen des Beckens sogar völlig überflüssig, denn er ist in der Lage, Sonnenenergie an das Beckenwasser zu absorbieren.

Die Wirkungsweise: Sonnenstrahlen durchdringen die transluzente Oberseite des Rollladens und treffen auf die schwarze Unterseite, die so entstandene Wärme wird durch die Berührung mit der Wasseroberfläche weitergegeben.

Nicht immer ist die Energieeinsparung ausschlaggebendes Argument für die Anschaffung einer Schwimmbad-Abdeckung. Wer Kinder hat, für den ist Unfallschutz und Sicherheit ein besonderes Thema.

Der Dreikammer-PVC-Hohlprofil-Rollladen verfügt durch die spezielle Formgebung über besonders gute Schwimmeigenschaften. Ist das Schwimmbecken mit einem dreiseitigen Handlauf oder einem rund 10 cm breiten Beckenrand ausgestattet, kann eine Rollladen-Abdeckung notfalls sogar einen Menschen tragen.

Der Faszination von reinem, belebendem und kristallklarem Wasser können sich nur wenige entziehen. Doch Algen und anderer Unrat lassen sich oft nur mit Wasserpflegemitteln bekämpfen.

Die geschlossene Decke einer Rollladen-Abdeckung reduziert das benötigte Licht für Algenwachstum und schützt den Pool vor Grobverschmutzung. Wird die Anlage geöffnet, transportiert sie den Schmutz, wie beispielsweise Blätter in Skimmernähe. Dort kann er leicht entfernt werden.

Noch einmal zurück zum Thema Energie. Entgegen einer weitverbreiteten Vermutung ist auch im Hallenbad der Energieeinsparungseffekt beachtlich, denn weniger Verdunstung bedeutet kürzere Laufzeit der Entfeuchtungstruhe und darüber hinaus Schutz der Bausubstanz durch weniger Luftfeuchtigkeit.

Verbesserung des Raumklimas
In einem Hallenbad sorgt eine Rolladen-Abdeckung für eine Verbesserung des Raumklimas und Energieeinspareffekte.

Hinzu kommt die Verbesserung des Raumklimas: Grundsätzlich sollte in einem Hallenbad die Raumtemperatur rund 2 Grad höher als die Wassertemperatur liegen. Die meisten Hallenbäder werden heute mit 28 Grad gefahren, was eine Raumtemperatur von 30 Grad zur Folge hat.

Mit einer verdunstungsreduzierenden Abdeckung lässt sich die Raumtemperatur ohne großen Energieaufwand leicht der Beckentemperatur anpassen und auf Wunsch auch tiefer fahren.

Rolladen-Abdeckungen: Verschiedene Einbauvarianten

Poolabdeckung mit Rolladensystem

Rolladen: Schwimmbadabdeckung

Rolladen-Abdeckung

Schwimmbadabdeckung

Poolabdeckung mit Rolladensystem

Abdeckung mit Rolladen

Energieberechnungen für bestehende oder geplante Pools bieten Schwimmbadbau-Fachbetriebe und die Hersteller von Abdeckungen an, beispielsweise grando:

Dieser Artikel ist in Ausgabe 32 des pool Magazins erschienen.

Ähnliche Beiträge