Wie aus einem Guss

Insbesondere die Platzierung des Beckens direkt an zwei Wänden der Schwimmhalle
und das Weiterziehen der Mosaiksteine vom Beckenboden über diese beiden Wände
bis zur Decke geben der Anlage eine ganz besondere Optik.

Ein großes ländliches Anwesen in Baden-Württemberg sollte um eine Schwimmhalle erweitert werden, denn auf dem Grundstück war genug Platz vorhanden. Mit der Erstellung eines Anbaus an das bestehende Wohngebäude, in den die Schwimmhalle integriert werden sollte, beauftragte der Bauherr das Architekturbüro Kalis Innovation. Als Partner wurden das Schwimmbadbau-Unternehmen SHS Schmierer in Fellbach und die Meyer GmbH aus Waiblingen für die Abdichtungsarbeiten mit ins Team geholt. Da der Besitzer selbst ein Bauunternehmen hat, führte er viele Arbeiten in Eigenleistung aus.

Hallenbad mit einem Pool aus blauen, grünen und weißen Mosaiksteinen und mehreren Liegeflächen zum Entspannen.
Der Pool wurde auf Wunsch des Bauherrn auf zwei Seiten ganz an die Wand herangeschoben. ©Tom Philippi

Großes Skimmerbecken und Bisazza-Mosaik

Nach mehreren Vorgesprächen fiel die Entscheidung auf ein 8 x 4 m großes und 1,5 m tiefes Skimmerbecken aus Ortbeton, mit einer Meyer-Pren-Abdichtung versehen und dann mit Bisazza-Mosaiken ausgekleidet. Die Meyer-Pren-Abdichtung ist ein langjährig bewährtes System, das dem Bauherrn die Dichtheit des Pools garantiert. Boden und Wände werden präpariert, profiliert und mit einer Grundierung versehen, auf die dann nahtlos eine Heißspritzfolie in 3 mm Schichtstärke aufgebracht wird. Schließlich folgt die Verbundschicht, auf welche die Mosaiksteine aufgebracht werden können. Die Abdichtung wurde bis 50 cm über den Wasserspiegel gezogen, um einer Kapillarbildung entgegenzuwirken. Außerdem sind Wände und Decke mit ISO-Wärmedämmung und -Dampfsperre ausgekleidet, um den Raum bauphysikalisch als Dauerfeuchtraum zu präparieren und den Einsatz als Schwimmhalle zu ermöglichen.

Blick über und unter die Wasseroberfläche eines Hallenbeckens mit Bisazza-Mosaik.
Das Bisazza-Mosaik zieht sich an beiden Wänden ohne Versatzstufe in einem Stück bis zur Decke empor. ©Tom Philippi

Besondere Positionierung des Beckens im Raum

Eine Besonderheit bei dem Projekt ist dabei die Positionierung des Beckens im Raum: Der Pool wurde auf Wunsch des Bauherrn auf zwei Seiten ganz an die Wand herangeschoben. „Bei einem Hallenbad braucht man keinen Beckenumgang auf allen vier Seiten“, betont Ullrich Staib, Geschäftsführer von SHS Schmierer. Das heißt, zur Wandseite ist die Beckenwand gleichzeitig die Außenwand des Gebäudes. Dies wird umso deutlicher, da nicht nur das Becken selbst mit Mosaiksteinen ausgekleidet wurde, sondern diese ziehen sich an beiden Wänden ohne Versatzstufe in einem Stück bis zur Decke empor. Dadurch wirken die mächtigen Wände umso imposanter. Der Farbverlauf in den Bisazza-Mosaiken gibt den Wänden noch einmal einen besonderen optischen Touch. Je nach Lichteinfall scheinen sie sich zu bewegen.

Gegenstromanlage in einem Pool aus blauen, grünen und weißen Mosaiksteinen.
Zur Attraktionsausstattung des Beckens gehört eine Gegenstromanlage. ©Tom Philippi

Zur Attraktionsausstattung des Beckens gehören eine Gegenstromanlage und ein Nackenschwall, der an der Stirnseite des Pools aus der Wand tritt. Der Nackenschwall ist ein Eigenbau der Schwimmbadbau-Experten aus Fellbach. Die Gegenstromanlage wurde nach Vorgaben von SHS Schmierer von Hugo Lahme gebaut und ist mit deren Bauteilen bestückt. Auch die Unterwasserscheinwerfer sind von Hugo Lahme.

Aus einem Nackenschwall sprudelt ein kräftiger Strahl Wasser in das Becken eines Hallenbades.
Ein Nackenschwall tritt an der Stirnseite des Pools aus der Wand. ©Tom Philippi

Untergeschoss für Technik, Sauna und Party

Im Untergeschoss des Gebäudes und direkt am Beckenkörper ist die Schwimmbadtechnik installiert. Das Betonbecken steht aufgeständert im Untergeschoss und ist umgehbar. Zum Einsatz kommt eine Filteranlage mit der Ospa-Steuerung CompactControl® – eine digitale Schwimmbadregelung zur Steuerung von Filteranlage und Pumpe sowie zur Messung und Regelung der Wasserwerte. Auch die Herget-Lüftungstechnik fand im Untergeschoss ihren Platz. Über ein Kanalsystem und Schlitzschienen wird die entfeuchtete und erwärmte Luft in die Schwimmhalle eingebracht, sodass eine angenehme Wohlfühlatmosphäre im Raum gewährleistet ist und die Familie sich darin häufig länger aufhält als nur zum Schwimmen. Im Untergeschoss befinden sich außerdem noch weitere Räumlichkeiten wie zum Beispiel ein Partyraum. Eine Sauna von Klafs fand auch noch ihren Platz.

Innenraum einer Sauna mit Paneelen und Bänken aus hellem Holz.
Eine Sauna von Klafs fand auch noch ihren Platz. ©Tom Philippi

Planung & Realisierung

Architektur

Kalis Innovation GmbH & Co. KG
Austraße 7
74653 Künzelsau – Deutschland

Abdichtung

Meyer GmbH
Esslinger Straße 3
71334 Waiblingen – Deutschland

Schwimmbadbau

SHS Schmierer GmbH
Schaflandstraße 6
70736 Fellbach – Deutschland

Fliesenarbeiten

Richard Munz
Am Wasserturm 39
74635 Kupferzell – Deutschland

Mess-, Regel- und Dosiertechnik

Ospa Apparatebau Pauser GmbH & Co. KG
Goethestraße ​5
73557 Mutlangen – Deutschland

Scheinwerfer

Hugo Lahme GmbH
Kahlenbecker Straße 2
58256 Ennepetal – Deutschland

Lüftungstechnik

Herget GmbH & Co. KG
Wachtküppelstraße 2
36124 Eichenzell – Deutschland

Wärmedämmung mit Dampfsperre

Iso GmbH
Bahnhofstraße 44
74254 Offenau – Deutschland

Sauna

Klafs GmbH & Co. KG
Erich-Klafs-Straße 1-3
74523 Schwäbisch Hall – Deutschland

Dieser Artikel ist in Ausgabe 74 des pool Magazins erschienen.

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