Baden im Altrhein

Illusionsmalerei versetzt Ihren Pool an jeden gewünschten Ort dieser Welt. Auf Wunsch auch in den Schwarzwald.

Schon seit fast zehn Jahren hatte der Bauherr die Baugenehmigung in der Tasche. Jetzt musste er sich entscheiden, hopp oder top: die Schwimmhalle ans Haus bauen oder die Baugenehmigung verfallen lassen.

Perfekte Illusion
Perfekte Illusion: Altrhein-Impressionen in der Schwimmhalle.

Er hatte bereits ein Freibad hinter dem Haus, aber das hatte schon 18 Jahre auf dem Buckel. Und eine Schwimmhalle war schon die ganzen Jahre über sein Traum.

Also wurde die Entscheidung gefasst, jetzt endlich mit dem Bau zu beginnen. Aber keine prunkvolle Repräsentationshalle sollte es werden, sondern ein schlichtes Schwimmbad im Stil des Südschwarzwaldes gehalten.

Für das Projekt beauftragte er Jürgen Gaibler aus Kehl, der den Schwimmhallenanbau komplett badefertig in nur vier Monaten realisierte.

Den Pool im Blick
Durchs Esszimmerfenster den Pool im Blick.

Die Doppelgarage am Haus war als Platz für die neue Schwimmhalle vorgesehen. Die Garage wurde abgerissen, die Grube fürs Becken ausgehoben und ein 7,20 x 3,20 x 1,50 m großes Becken aus Styropor-Steinen aufgemauert und mit Folie ausgekleidet.

Das Becken funktioniert mit Vertikaldurchströmung, d. h. fünf Düsen sitzen am Beckenboden und zwei Einlaufdüsen in der Wand. Ein Edelstahl-Skimmer komplettiert die Ausstattung.

Abgeschrägter Treppenhandlauf
Ein abgeschrägter Treppenhandlauf für bequemen Ein- und Ausstieg.

Die Technik ist platzsparend direkt neben dem Becken integriert. Dazu gehört ein Behncke-Sandfilter und zur Desinfektion eine Nature2-Anlage von Zodiac-Kern, die Mineralien mit Kupfer- und Silberionen angereichert an das Wasser abgibt.

Der Bauherr ist damit sehr zufrieden. „Die Anlage ist leicht zu handhaben und der Chlorbedarf ist nur noch minimal.“

Eine Besonderheit bei diesem Becken, so Jürgen Gaibler, ist eine Mosaik-Bordüre auf Höhe der Wasserstandslinie. Die Bordüre verhindert erfolgreich den Schmutzrand.

„Wir haben vorher Tests gefahren, ob der Kleber auf der Folie hält. Unter der Folie ist eine PVC-Platte montiert, darauf die Folie geklebt und dann die Mosaikfliesen darauf mit einem speziellen Fugenmaterial“, erklärt Gaibler.

Die Konstruktion hält wunderbar und erleichtert die Reinigung erheblich. Unterhalb der Bordüre sind Handläufe angebracht. Außerdem wurde noch eine Treppe über Eck gemauert und der Handlauf an dieser Stelle abgeschrägt, um besser ein- und aussteigen zu können.

Alle Arbeiten, außer Elektriker, Heizungsbauer und Glaser wurden von dem Gaibler-Team selbst durchgeführt.

„Wichtig war mir“, betont der Bauherr, „dass die beiden Baukörper, nämlich Wohnhaus und Schwimmhalle, strikt voneinander getrennt bleiben.“

Klimatische Pufferzone
Ein Vorraum dient als klimatische Pufferzone zwischen Pool und Terrasse.

Die Schwimmhalle ist deshalb mit 5 cm dicker ISO-Wärmedämmung und Dampfsperre eingepackt. Dies macht sich in den Heizkosten bezahlt.

„Ich brauche nicht mehr als 2000 Liter Heizöl im Jahr“, erzählt er stolz. Im Winter, als während der Rohbauphase draußen Minusgrade herrschten, wurden im Raum noch 17 Grad Celsius gemessen.

Die Raumluft wird jetzt im Betriebszustand mit 32 Grad Celsius gefahren bei 50 Prozent rel. Luftfeuchte. Die Wassertemperatur ist etwas niedriger.

Auf Anraten des Heizungsbauers wurde in die Schwimmhalle noch ein Heizkörper eingebaut, der aber bisher vollkommen überflüssig war.

Das Fenster vom Esszimmer, das sich früher über dem Garagendach befand, ist geblieben, so dass man von hier aus in die Schwimmhalle hinuntersehen kann und einen guten Blick aufs Becken hat.

„Dies ist ganz praktisch“, meint der Bauherr, „wenn die Enkelkinder zu Besuch sind und im Wasser toben. Da können wir immer schnell sehen, ob alles o.k. ist.“

Natürlich ist das nicht das einzige Fenster. Durch große Dachfenster flutet Licht in die Schwimmhalle und bis ins Esszimmer.

Das Schwimmbad steht auf Kellerniveau, und durch den Keller des Wohnhauses, in dem noch ein Fitnessraum, die Sauna, ein Dampfbad, eine Infrarotkabine und der Whirlpool untergebracht sind, erreicht man über ein paar Stufen die Swimmingpool-Ebene. Zur Terrasse hin ist ein Vorraum dazwischengeschaltet.

Dicke Thermoscheiben trennen ihn von der Schwimmhalle, so dass er nicht klimatisiert werden muss. Dies spart außerdem Energie.

Hier ist der Ruhebereich und eine kleine Bar mit Zapfanlage untergebracht, wo der Bauherr abends sein Bierchen genießen kann.

Terrasse
Bei schönem Wetter können die Thermoscheiben zur Seite geschoben werden.

Für angenehme Klimabedingungen in der Halle sorgt eine KVS-Entfeuchtungsanlage, ein Hinterwandgerät, das nebenan in der neuen Garage steht. Es saugt die Luft oben an, trocknet diese und bläst sie erwärmt unten wieder ein.

Was die Gestaltung der Schwimmhalle betrifft, so setzte der Bauherr ganz auf die heimische Landschaft. Von einem Künstler ließ er sich die Flusslandschaft des Altrheins malen, wie sie tatsächlich in dieser Gegend so zu sehen ist. Auch die Burgruine ist keine Fiktion.

„Es hat eine Weile gedauert“, erinnert sich der Bauherr, „bis ich zu diesem Bild die passenden Lampen gefunden habe.“Jetzt spenden die Fackelimitationen an der Burgruine Licht.

„Jeden Morgen um halb sechs gehe ich hinunter in die Schwimmhalle, um meine Bahnen zu ziehen“, beschreibt der Bauherr seine Gewohnheiten. „Nachmittags und am Wochenende sind oft auch die Enkel da.

Zwar hat meine Tochter auch ein Freibad, aber in den Schlechtwetter-Monaten kommen die Enkelkinder zumeist zu uns zum Baden.“ Heute sieht er seine Schwimmhalle als perfekt an.

Eine Kleinigkeit hatte man zuerst übersehen, nämlich die Klingel der Haustüre auch in die Schwimmhalle zu legen. Erst als ein Enkelkind einmal von der Terrasse aus an die Scheibe klopfte, wurde das Problem erkannt und dann auch schnell behoben.

Am 28. November 2002 war Baubeginn, am 28. März 2003 die Inbetriebnahme. D. h. in exakt vier Monaten Bauzeit ist die komplette Schwimmhalle realisiert worden. Ein Rekord, der nur schwer zu unterbieten sein dürfte.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 33 des pool Magazins erschienen.

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