Verwandlungskünstler

Eine alte Schwimmhalle aus den 70er Jahren erhält ein ganz neues Gesicht. Der in die Jahre gekommene Pool verwandelt sich in ein modernes Erlebnisbad.

Als Horst Müller von der SSF Schwimmbad GmbH die Schwimmhalle betrat, präsentierte sie sich in dem typischen Stil der 70er Jahre. Betoniert mit großformatigen Fliesen, die Wände raumhoch gekachelt, eine Holzdecke, die irgendwann einmal weiß gestrichen worden war. Der Boden ums Schwimmbad war mit dunkelbraunen Mosaikfliesen ausgekleidet. Nur wenig Tageslicht erhellte den Raum.

Schwimmbad

Als erfahrener Schwimmbadbau-Fachmann im bsw erkannte er sofort, dass es mit einer Beckensanierung, die in jedem Fall anstand, nicht getan sein würde. Eine grundsätzliche Sanierung und Modernisierung der Schwimmhalle war notwendig geworden.

Treppe statt Leiter

Im Zuge eines Hausumbaus und einer Modernisierung der Badezimmer hatte eine der beteiligten Firmen die Poolbau-Spezialisten von SSF aus Meerbusch empfohlen. „Zuerst wurden die alten Fliesen entfernt“, erzählt Horst Müller von SSF. „Dann wurden die Beckenwände neu verputzt und eine neue Abdichtung eingebracht“.

Die Maße des Beckens bleiben genauso wie die Hydraulik des Skimmerbeckens erhalten, allerdings wurde ein neuer Skimmer ebenso eingebaut wie neue Einbauteile, die mit Kernbohrungen eingebracht werden mussten. Außerdem rüsteten die Techniker den Beckenkörper mit neuen Scheinwerfern, einer Gegenstromanlage und einer Schwalldusche aus.

Das Pool-Highlight schlechthin ist aber die neue Einstiegstreppe: „Ursprünglich verfügte der Pool nur über eine Einstiegsleiter“, erinnert sich Horst Müller. „Wir haben den Beton des Beckenkörpers an dieser Stelle aufgebrochen und eine breite, bequeme Einstiegstreppe anbetoniert.“ Die Treppe in ihrer breiten ausladenden Form verfügt aber selbst noch über Attraktionen: Dazu gehört rechts eine bequeme Sprudelliege und links ein Sitzplatz mit Sprudel- und Massagedüsen.

Zum Schluss wurde das Becken mit den gleichen Feinsteinzeugplatten ausgekleidet, die jetzt auch im Umgang zu finden sind. Sie verfügen allerdings über eine glatte Oberfläche und lassen das Poolwasser in dem frischen Türkis schimmern, das sich der Bauherr gewünscht hat.

Auch die veraltete Pooltechnik wurde ausgetauscht und durch eine Ospa-Schwimmbadtechnik ersetzt: Da der Beckenkörper im Beton steht, wäre es zu aufwendig gewesen, die Pooltechnik im Untergeschoss direkt an den Beckenkörper zu bauen. Deshalb wurde sie an der Kopfseite des Beckens über dem Wasserniveau hinter der Wand platziert.

Pool

Die Ospa-Schwimmbadsteuerung BlueControl befindet sich allerdings in der Schwimmhalle selbst. Auf dem TouchPanel kann der Bauherr seine Wasserwerte ablesen und die Attraktionen im Pool ansteuern. Hier ist auch die neue Lüftungstechnik untergebracht.

Da umlaufende Schlitzschienen zu aufwendig gewesen wären, wird die trockene warme Luft jetzt von oben über eine Schattenfuge eingeblasen und im Bereich der Duschen wieder abgesaugt. Der ganze Raum wurde, um ihn bauphysikalisch aufzurüsten, mit ISO-Wärmedämmung und Dampfsperre ausgekleidet.

Fitnessraum statt Bar

Die Wände waren jetzt so vorbereitet, dass die Künstlerin nun den Raum gestalten konnte. Bei dem Kunstwerk von Petra Kaufmann handelt es sich um eine auf die Oberfläche aufgespachtelte Wellenstruktur, die koloriert und mit Goldakzenten versehen ist. In der Schwimmhalle ist neben den Sanitäranlagen auch ein großzügig angelegter Duschbreich mit zwei Rainshower-Duschen integriert.

Schwimmbad_Beleuchtung

Die alte Bar musste einem modernen Fitness-Raum weichen, der klimatechnisch von der Schwimmhalle abgetrennt ist. Deshalb wurde ein neuer Zugang zum Fitness-Raum geschaffen. Hier wurden neue bodentiefe Fenster eingebaut sowie ein Austritt in den Garten. Da das Wohnhaus Hanglage hat, liegt die Schwimmhalle unter Gartenniveau. Die zusätzlichen Fenster bringen jetzt mehr Licht in die Schwimmhalle und lassen ihn, auch dank der Wandgestaltung, in einem geheimnissvollen Licht erstahlen.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 44 des pool Magazins erschienen.

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