Schwimmhalle ohne Dampfsperre?

Bereits in der Planungsphase sollten Sie die besonderen bauphysikalischen Anforderungen einer Schwimmhalle unbedingt berücksichtigen.

Die immer wieder verschärften Anforderungen der Energieeinspar-Verordnung (EnEV) führen dazu, dass Wohnbauten ausschließlich auf Niedrig-Energie-Niveau gebaut werden. Das bedeutet für die Planung in erster Linie höhere Wärmeschutzanforderungen für Wände, Dach und Decke.

Auf bauphysikalische Sicherheit ist nun noch mehr Wert zu legen als bisher, denn Fehler bei der Bauplanung haben bei höheren Dämmschichtdecken noch gravierendere Auswirkungen als bisher.

Schwimmhalle
Eine Dampfsperre sorgt in einer Schwimmhalle immer für sichere Verhältnisse.

Bei Schwimmhallen ist insbesondere zu beachten, dass dort das Klima etwa doppelt so viel Feuchte pro m² Luft enthält als das Wohnraumklima. Selbst bei hochwertigem Wärmeschutz stellt sich daher die Frage nach dem sicheren Feuchteschutz für Wände, Dach und Decke. „Benötige ich eine Dampfsperre?“ Diese Frage beschäftigt fast jeden Bauherren, wenn er eine Schwimmhalle bauen möchte.

Wenn er diese Frage einem Experten stellt, erhält er in der Regel keine Antwort, sondern eine Gegenfrage: „Was haben Sie denn für eine Konstruktion oder wie ist der Bauteil-Aufbau?“ Der Fachmann weiß, dass bei den permanent hohen Feuchtigkeitsbelastungen einer Schwimmhalle jedes einzelne Bauteil auf bauphysikalische Sicherheit zu prüfen ist. Dazu gibt es eine Norm, die DIN 4108. In ihr ist festgelegt, wann eine Konstruktion unter welchen Bedingungen bauphysikalisch zulässig ist und wann nicht. Eine konkrete Auskunft ist korrekterweise erst dann möglich.

Dampfsperre
*) Der Wasserdampf stoppt an der Dampfsperre und bleibt in der Schwimmhalle.

Es spielt beispielsweise eine wichtige Rolle, welche unterschiedlichen Materialien in einer Konstruktion hintereinander angeordnet sind, wie hoch deren Wärmedämmvermögen ist und wie dicht sie gegen den Durchtritt von Wasserdampf sind.

Generell kann jedoch gesagt werden, dass bei Schwimmhallen die Anbringung einer innenliegenden Wärmedämmung mit Dampfsperre (beispielsweise ISO PLUS-SYSTEM) die Situation nie verschlechtert, sondern Sicherheit gibt, dass die Feuchte und Wärme dort bleiben wo sie hingehören, nämlich in die Schwimmhalle und nicht in die Baukonstruktion.

Ergebnis DIN-gerechter Berechnungen ist in der Regel, dass eine innenliegende Dampfsperre bauphysikalisch sinnvoll ist. Sie verhindert, dass schädlicher Wasserdampf in die Konstruktion gerät. Die Dampfsperre gibt auch Sicherheit, dass die Wände und die Decke der Schwimmhalle langfristig den Feuchtebeanspruchungen der Schwimmhalle schadensfrei standhalten. Die innen liegende Wärmedämmung überdeckt gegebenenfalls vorhandene Wärmebrücken, so dass die gesamte Bauteilfläche trocken bleibt.

U-Werte
Diese Werte bewirken nach Angeben des EN-OP Instituts zeitgwmäßen Wärmeschutz in der Schwimmhalle.
Der U-Wert beschreibt den Wärmestrom (in Watt) durch 1 m2 großes Bauteil bei einer Temperaturdifferenz von 1K (=1°C). Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.

In modernen Schwimmhallen müssen alle Bauteile auch an kalten Tagen mindestens 24°C Oberflächentemperatur haben. Dazu muss die Konstruktion mit hochwertiger Wärmedämmung (siehe Tabelle ) versehen sein. Die in der Tabelle angebenen Richtwerte genügen dieser Anforderung. Diese Werte berücksichtigen bereits die hohe Raumtemperatur von 30° C, so dass die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle nicht höher sind als wäre es Wohnraum mit 20° C.

Ideal ist, das bei gängigem Wärmeschutz an der Außenseite durch eine Innendämmung von rund 5 cm die höhere Raumtemperatur der Schwimmhalle ausgeglichen wird, so dass nicht mehr Wärmeverlust nach draußen entsteht als bei einem gleichgroßen Wohnraum.

Von Vorteil ist dabei, dass die Alu-Dampfsperre beim Iso-Plus-System direkt beschichtet werden kann und somit nahezu jede Putz- und Farbgestaltung in der Schwimmhalle möglich ist. Die dünne Putzbeschichtung ermöglicht der Klimaanlage eine sehr flexible und zügige Regulierung der Raumtemperatur auf dem gewünschten Niveau.

Wanddampfsperre

Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt, ob es ein privates Bad oder eine öffentliche Schwimmhalle oder ein Hotelbad betrifft: Der Wärme- und Feuchteschutz muss hochwertig und zukunftssicher gelöst werden. Mit der heute vorliegenden Erfahrung und den technischen Möglichkeiten können Bauschäden bei Schwimmhallen heute sicher vermieden werden.

Weitere Informationen zum Thema Bauphysik gibt es unter www.iso.de.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 44 des pool Magazins erschienen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert