Expertenwissen: Schwimmbad-Dämmung

pool beschreibt die wichtigsten bauphysikalischen Grundregeln, um mögliche Schäden zu vermeiden.

Bauphysikalisch gesehen müssen alle Umschließungen von Schwimmhallen zwei Grundforderungen erfüllen.

1. Wärmeschutz

Das erforderliche Maß schreibt die geltende Wärmeschutz-Verordnung vor. Außerdem erfordert der Anspruch an behaglich warmes Raumklima ebenfalls gute Dämmwerte für Außenbauteile. Nur eine gut gedämmte Schwimmhalle ermöglicht angenehmes zugfreies Klima. Zudem werden durch hochwertigen Wärmeschutz auch Heizkosten minimiert.

2. Feuchteschutz

Wirkungsvoller Feuchteschutz in Schwimmhallen bedeutet, dass weder auf der Innenseite der Bauteile noch innerhalb der Konstruktion schädliches Tauwasser entstehen kann. Dies bedeutet wiederum, dass die Oberfläche der Wände und der Decke ganzjährig so warm sein muss, dass sich darauf kein Kondensat bildet, und dass die Wandkonstruktion in ihrem Schichtenaufbau so konzipiert sein muss, dass sich im Bauteil nirgends Tauwasser bildet.

Beide Forderungen, Wärmeschutz und Feuchteschutz, sind gleichermaßen wichtig und bedingen sich zum Teil gegenseitig. Denn beispielsweise ohne guten Wärmeschutz tropft es in der Schwimmhalle nahezu überall und ohne Feuchteschutz besteht auch beim besten Dämmstoff die Gefahr, dass er versagt. Deshalb ist auf die Eignung der verwendeten Baustoffe speziell für Schwimmhallen besonders zu achten.

Schwimmhalle-Wärmedämmung
Ob beim Flachdach oder beim Steildach, die innenliegende Wärmedämmung mit Dampfsperre sorgt immer für sichere Verhältnisse.

Die sicherste Lösung beider Anforderungen bietet die innen liegende Wärmedämmung mit Alu-Dampfsperre. Zu diesen eher theoretischen Ansätzen kommen noch zwei wesentliche praktische Gesichtspunkte: Die beiden bauphysikalischen Forderungen nach Wärme- und Feuchteschutz müssen nicht nur auf der Fläche der Bauteile, sondern an jeder Stelle der Schwimmhalle erfüllt werden. Das bedeutet für die Baupraxis, dass Wärmebrücken beispielsweise an Decken, Fenstern, Säulen oder Stürzen sicher vermieden werden müssen und dass auch der Feuchteschutz dort sichergestellt sein muss.

Dampfsperre
Der Wasserdampf stoppt an der Alu-Dampfsperre.

Die optisch dekorative Innengestaltung, sei es nun Putz, Fliesen, Malerei, Spachteltechnik oder ähnliches, muss sicher und pragmatisch auf der Dampfsperre aufgebracht werden können. Dazu bedarf es eines geeigneten Systems oder Materials. Es muss die bauphysikalischen Erfordernisse erfüllen und in der Gestaltung variabel sein. Daher ist es wichtig, beim Innenausbau Systeme zu verwenden, bei denen man flexibel auf die Gestaltungswünsche der Bauherren (auch meistens der Baufrauen) eingehen kann.

Fatale Fehler vermeiden

Die langfristig sichere Auslegung erfordert von Planern und Architekten ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung. Grundkenntnisse in Bauphysik, wie sie im Wohnungsbau oftmals genügen, können im Schwimmhallen-bau fatale und vor allem teure Folgen haben.

Schwimmhallenschema
Dach, Decke und Wände trennen das hochfeuchte Innenklima der Schwimmhallen vom stark schwankenden Außenklima.

Planer und viele Fachfirmen gehen auf Nummer Sicher und nutzen den ISO-Werks-Service. Alle Bauteile werden nach DIN bauphysikalisch berechnet und erhalten damit vorab eine System-Garantie für dauerhaft sicheren Schwimmbadbetrieb. So sind Planer und Bauherren von Anfang an auf der sicheren Seite.

Dieser Artikel ist in Ausgabe 43 des pool Magazins erschienen.

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