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Energiesparen in der eigenen Sauna: Die besten Tipps

Mit etwas Vorplanung und dem richtigen Verhalten kann man seine Sauna nicht nur günstiger, sondern auch umweltschonender betreiben.

Draußen gehen die Temperaturen in den Keller, dafür aber die Werte des Hygrometers unablässig nach oben. Wenn es so richtig nasskalt ist, würde man eigentlich am liebsten jeden Tag seine heimische Sauna aufsuchen und sich darin vor dem Schmuddelwetter verkriechen – und nebenbei auch die Abwehrkräfte stärken und das Körpergewicht ein wenig reduzieren.

Saunabaden
Draußen kalt und in der Sauna schön warm. Allerdings muss man auch den Energieverbrauch etwas im Auge behalten. pixabay.com © EsaRiutta

Doch dem entgegen steht der Energieverbrauch. Der belastet eben nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch Mutter Natur. Allerdings gibt es Wege, mit denen man trotzdem öfter saunieren kann, man muss nur sowohl vor dem Kauf als auch beim Betrieb ein paar Regeln beachten.

1. Auf die Dämmung, fertig, los

Egal ob es sich um eine maßgefertigte Saunakabine vom Profi-Handwerker handelt oder um ein kleines Modell aus dem Sortiment eines Baumarkts. Allen gemein ist, dass ihre Wände in aller Regel ziemlich dünn sind. Kaum eine Kabine von der Stange kann mit mehr als 5,5 Zentimeter starken Wänden aufwarten.

Um zu verstehen, wozu das führt, muss man einen kleinen Blick in die Bauphysik, genauer gesagt die Materialdämmwirkung werfen. Denn obgleich die meisten Hölzer, aus denen Saunakabinen bestehen, eine recht geringe Wärmeleitfähigkeit besitzen, ist ihr Wärmedämmwert, der sogenannte U-Wert ziemlich schlecht. Und das führt dazu, dass eine innen perfekt temperierte Sauna umso schneller ihre Wärme über Decke und Außenwände abgibt, je kühler ihr Drumherum ist. Wer etwa eine Gartensauna besitzt oder eine Innensauna im Keller, muss deshalb nicht nur mehr Energie aufwenden, um die Sauna aufzuheizen, sondern auch öfter zu heizen, damit es warm bleibt.

Die Lösung ist die gleiche wie bei einem zugigen Hausdach: Dämmen. Denn vom Aufbau her ist eine Sauna nichts anderes als ein hölzernes Gartenhäuschen. Ergo kann man hier auch auf die gleichen Dämm-Schritte setzen. Benötigt wird lediglich Holz sowie ein Dämmstoff.

Am besten sind hier Hochtemperatur-resistente Materialien wie Mineral- oder Glaswolle. Rundherum wird die Sauna nun so eingepackt und das Dämmmaterial abschließend mit einer weiteren Holzschicht verblendet. Die Aufheizzeit verkürzt sich (besonders bei Außensaunen) und einmal erzeugte Wärme wird länger gehalten.

2. Elektrosauna Kosten berechnen

Für die meisten Privatanwender wird die Elektrosauna das Mittel der Wahl sein, um eine in der Anschaffung vergleichsweise günstige Sauna ohne all die Einbauten eines Holzofens und dessen Beheizung in Kauf nehmen zu müssen. Allerdings ist diese Ersparnis beim Einkauf auch ein Problem, denn eine Elektrosauna verbraucht, selbst wenn sie gut gedämmt ist, eine ganze Menge Strom.

Private Sauna
Es ist eine einfache Rechnung: Je größer der Sauna-Rauminhalt, desto höher die benötigte Ofenleistung und desto höher die Betriebskosten pro Saunagang. pixabay.com © kathrina5

Die normale Rechenformel lautet „Rauminhalt der Sauna durch 1,5 = benötigte Ofenleistung in kW“. Nehmen wir der Einfachheit halber einen „Saunawürfel“ mit zwei Metern Seitenlänge, dann hätte dieser einen Rauminhalt von 8m³. Geteilt durch 1,5 ergibt sich daraus eine benötigte Ofenleistung von gerundet 5,5kW.

Und jetzt ist noch mehr Mathe vonnöten: Denn anhand dieser Leistung kann man nun hochrechnen. Wie BesteStromvergleich.de verrät, liegt der normale Stromverbrauch eines Einpersonenhaushalts bei 2200kW/h jährlich. Man nimmt also die Zeit des Saunierens und addiert sie auf diesen Wert drauf.

Rechnen wir für einen normalen Plug and Play Elektroofen mit einer Aufheizzeit von 15 Minuten. Hinzu kommt ein einstündiger Saunagang, also 1,25 Stunden, in denen der Ofen laufen muss (nur ein Näherungswert, der die Heizpausen außer Acht lässt).

Die 5,5kW sind die in einer Stunde benötigen Werte, also 5,5 x 1,25 = 6,875kW pro Saunagang. Eine Kilowattstunde Strom kostet je nach Region ungefähr 30 Cent. 30 x 6,875 = 206,25 oder rund zwei Euro, die jeder Saunagang kostet. Ausgehend von dem Jahresverbrauch würde so, wenn man nur 26 mal pro Jahr die Sauna benutzt, ein Mehrverbrauch von 52 Euro herauskommen. Sauniert man zweimal wöchentlich im Winterhalbjahr, werden daraus 104 Euro usw.

3. Elektrosauna Kosten sparen

Die einfachste Lösung angesichts von Mehrpreisen von über hundert Euro wäre es natürlich, die Sauna kürzer zu benutzen. Das macht aber nur wenig Sinn, denn wenn die Sauna gut gedämmt ist, macht es praktisch keinen Unterschied, ob man nach der Aufheizphase nun eine halbe oder eine Stunde drinnen verbringt.

Besser ist eine kombinierte Herangehensweise:

  • Zuerst wird ein möglichst günstiger Stromanbieter gefunden. Wer auch an die Umwelt denkt, sollte in Richtung Ökostrom-Anbieter blicken.
  • Dann muss der Ofen richtig eingestellt und bedient werden. Dazu gehört es, das Ansaugen von kalter Außenluft zumindest in der Aufheizphase zu unterbinden.
  • Photovoltaikplatten liefern an sonnigen Tagen bei Hochleistungsmodulen bis zu 171kWh pro Quadratmeter Fläche. Mit nur wenigen Modulen auf dem Hausdach oder vielleicht sogar dem der Außensauna lässt sich der Verbrauch fast gänzlich alleine decken.
  • Auch die Beleuchtung in der Sauna frisst Strom. Daher sollten die Beleuchtungsmittel konsequent gegen LED-Glühbirnen ausgetauscht werden.

Und dann kann man sich noch einen Trick aus dem normalen Haushalts-Heizungssparen zu Eigen machen: Das Senken der Heiztemperatur um nur 1°C senkt den Energieverbrauch der Sauna um etwa drei Prozent.

Saunabeleuchtung
Normale Glühbirnen haben in der Energiespar-Sauna nichts verloren. Hier sollten ausschließlich Leuchtdioden Verwendung finden, die nur einen Bruchteil verbrauchen. pixabay.com © TheUjulala

Doch das Beste: Das können wir nicht fühlen, denn oberhalb von 42°C können die Wärmerezeptoren unserer Haut so geringe Veränderungen gar nicht mehr registrieren. Damit man trotzdem anständig schwitzt, kann man einfach die Zeit zwischen zwei Aufgüssen etwas verkürzen.

4. Und die Holzofensauna?

Bleiben noch die Besitzer von holzbetriebenen Saunas. Und hier ist, wenn bereits gedämmt wurde, leider nur viel weniger Einsparpotenzial vorhanden – aber es gibt eben noch etwas. Und zwar sollte man beim Holz wählerisch sein. Denn jedes Holz hat einen anderen Heizwert.

Hier kommt ein Trick: Besonders teuer sind Hölzer, die sowohl einen hohen Heizwert wie auch ein attraktives Flammenbild haben. Für die Besitzer von Wohnzimmeröfen mit Glastür mag das von Bedeutung sein, für die Sauna zählt jedoch nur maximale Wärme. Und da bietet sich beispielsweise Eiche an.

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2 Kommentare

  1. Hallo, zusammen!
    Das mit den LED-Lampen in der Sauna ist Quatsch:
    Handelsübliche LED-Lampen sind für Raumtemperatur ausgelegt und würden in der Hitze von 80 … 90 °C sehr schnell kaputt gehen.
    Nützen tut’s ohnehin nicht, weil die Abwärme einer Glühlampe lediglich die Sauna zusätzlich etwas mitheizt. Wird auf LED umgestell, läuft eben der Ofen (kaum spürbar) länger.
    Im Backofen befindet sich aus den selben Gründen ebenfalls nach wie vor eine Glühlampe (letzteres ist sogar in der entsprechenden EG-Richtlinie ausdrücklich so aufgeführt).

  2. Nachtrag zum Einsatz von LED-Lampen:
    Fa. OSRAM gibt z. B. bei der Filament-LED-Lampe P RF CLAS A 11 W/827 E27 einen Umgebungstemperaturbereich von -20…+40 °C an. Da hat man in einem gewöhnlichen Dampfbad schon Probleme… Lebensdauerangaben beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, sowieso auf Raumtemperatur (20…25 °C). Auch bei 40 °C ist die Lebensdauer schon deutlich reduziert.